Whistleblower Rodtschenkow bangt um sein Leben

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Erstmals nach seiner Flucht in die USA hat Whistleblower Gregorij Rodtschenkow ein TV-Interview gegeben.
In der Sendung "60 Minutes" des Senders "CBS" berichtete der 59-Jährige von der Angst um sein Leben. "Der Kreml will, dass ich schweige", sagte Rodtschenkow, der die Aufdeckung des Dopingskandals in seiner russischen Heimat ins Rollen gebracht hatte.
Das Aussehen des früheren Leiters des Moskauer Doping-Kontrolllabors wurde für das Gespräch verändert. Seine grauen Haare waren dunkel gefärbt, der Schnauzbart ist weg. "Das wurde aus Sicherheitsgründen gemacht", sagte Rodtschenkow. "Es gibt Informationen, dass mein Leben in Gefahr ist. Wir haben die notwendigen Schritte unternommen."
Wie Rodtschenkow, der sich seit November 2015 in den USA aufhält, im Alltag aussieht, ist unbekannt. Er trägt manchmal eine schusssichere Weste, bei "60 Minutes" zeigte Rodtschenkow vor laufender Kamera, wie er sie anlegt. Der Wissenschaftler hält sich im FBI-Zeugenschutz auf.
"Ich bin kein Lügner. In Russland habe ich nicht die Wahrheit gesagt, aber in den USA sage ich die Wahrheit", betonte Rodtschenkow. Dass es jemals Olympische Spiele ohne Betrug geben wird, glaubt er nicht: "Es liegt in der menschlichen Natur. Das hat nichts mit Sport zu tun. Es gibt 10, 15 Prozent Unverbesserliche. Man kann nichts machen, sie sind von Natur aus Betrüger."