Das SID-Kalenderblatt am 17. Februar: Johnny Weissmüller schwimmt Weltrekord

Die Erfolgsgeschichte von Johann Peter "Johnny" Weissmüller beginnt mit einem Schicksalsschlag.
Berlin (SID) - Im Alter von neun Jahren wird bei ihm Kinderlähmung diagnostiziert, der behandelnde Arzt rät den Jungen zum Schwimm-Training, um die Symptome zu mildern. Johnny lernt schnell, und Johnny schwimmt schnell. Im Alter von 17 Jahren wird er erstmals US-Meister, 1922 krault er als erster Mensch die 100 Meter unter einer Minute (58,6 Sekunden).
Anderthalb Jahre später, am 17. Februar 1924, setzt der gebürtige Donauschwabe noch einen drauf. In Miami stellt er auf seiner Paradestrecke eine neue Bestmarke auf: 57,4 Sekunden. Es ist nur einer von am Ende 51 offiziellen Weltrekorden. Der blonde 1,90-m-Hüne hatte das "American Crawl", bei dem zwei Armzüge von sechs Beinschlägen begleitet werden, perfektioniert. Nur wenige Monate später gewinnt Weissmüller bei Olympia in Paris drei Goldmedaillen im Schwimmen und einmal Bronze im Wasserball.
Die Schwimmwelt beginnt, viel zu klein zu werden für den extrovertierten Superstar. 1925 ist er erstmals in einem deutschen Film ("Wege zu Kraft und Schönheit") auf der Leinwand zu sehen, seine Paraderolle findet er aber später in den zwölf Tarzan-Filmen. Viel schauspielerisches Talent brauchte es nicht, doch der Tarzan-Schrei - Weissmüller war als Kind ein ausgezeichneter Jodler - und der Satz "Me Tarzan, you Jane" (Ich Tarzan, Du Jane) wurden weltberühmt.
Weissmüllers Leben war selbst voller Geschichten, die Stoff für Hollywood bieten. Die Flucht als Baby mit der Familie aus der Heimat Donauschwaben in die USA, die Armut als Kind, die Notlüge um seine Geburtsurkunde, um bei Olympia für die USA zu starten. Und, und, und.