Schwimmerin Grimberg kritisiert Bundestrainer Lambertz scharf

Schwimmerin Grimberg kritisiert Bundestrainer Lambertz scharf
Stuttgart (SID) - Schwimmerin Vanessa Grimberg hat scharfe Kritik an Chef-Bundestrainer Henning Lambertz geübt. "Er kommuniziert nur mit den Leuten, mit denen er möchte. Wenn ich als Sportler beobachte, dass manchen Trainern das Händeschütteln verweigert wird, ist es nicht richtig, sich nach außen hin in der Presse gleichzeitig als Bundestrainer mit der besten Kommunikation hinzustellen", sagte die Olympiastarterin den Stuttgarter Nachrichten: "Die kritischen Stimmen werden immer lauter."
Grimberg, die bei der DM in Berlin am Wochenende den Titel über 100 m Brust gewonnen hatte, verweigert einen von Lambertz gewünschten Wechsel von Stuttgart zum Bundesstützpunkt Heidelberg und fliegt deshalb aus der Sportfördergruppe der Bundeswehr. "Ich finde es traurig, als Bundestrainer meinen Stützpunkt abzuurteilen, ohne mich je dort besucht zu haben", sagte Grimberg: "Es wurde von Bundestrainer-Seite viel berichtet, auch viele Tatsachen, die so nicht stimmen."
Der inzwischen zurückgetretene deutsche Rekordhalter Marco di Carli kritisierte derweil die Nominierung für die WM in Budapest (14. bis 30. Juli), bei der Lambertz sowohl bei Weltmeister Marco Koch als auch bei der 4x200-m-Freistilstaffel der Männer trotz verpasster Norm ein Auge zudrückte. "Wer harte Normen ansetzt, sollte sich vielleicht auch daran halten, sofern er ernst genommen werden will", schrieb der Münchner auf seiner Facebook-Seite: "Mit diesem ganzen 'mal hü, mal hott' wird der deutsche Schwimmsport vermutlich auf keinen grünen Zweig kommen."
Lambertz hatte sich am Rande der DM gegen kritische Äußerungen des zurückgetretenen Weltrekordlers Paul Biedermann und seines langjährigen Heimtrainers Frank Embacher gewehrt. Beide werfen dem Bundestrainer ebenfalls einen Alleingang bei den Maßnahmen vor. Er sehe "kein tiefes Zerwürfnis" mit Athleten oder anderen Trainern, die Kritik komme von einigen wenigen Personen, sagte Lambertz.