"Saphirblau" - Herzschmerz durch alle Zeiten

Liebt er mich oder liebt er mich nicht? Und wie verhalte ich mich eigentlich auf einer Abendgesellschaft im 18. Jahrhundert? Das sind die wichtigsten Fragen mit denen sich Gwendolyn Shepherd in "Saphirblau" herumschlagen muss. Zusammen mit Gideon de Villiers und Mithilfe des Chronografen reisen die beiden weiter durch die Zeit.
Die Edelstein-Trilogie geht in die zweite Runde. Mit"Saphirblau" startet am Donnerstag die Fortsetzung von "Rubinrot"in den Kinos. Basierend auf den Romanen "Liebegeht durch alle Zeiten" vonKerstin Gier folgt der Film weiter den Abenteuern der jungenZeitreisenden Gwendolyn Shepherd (Maria Ehrich, 21, "Rock It!") undihrem Partner Gideon de Villiers (Jannis Niewöhner, 22,"Gangs").
Denersten Teil der Edelstein-Trilogie "Rubinrot" können Sie hierbestellen
Kaum hat sich Gwendolyn an den Gedanken gewöhnt, dass sie einZeitreise-Gen besitzt, bahnen sich neue Probleme an. Gwens undGideons Aufgabe im zweiten Teil der Fantasy-Reihe ist es, dafür zusorgen, dass sich der Kreis der zwölf Zeitreisenden schließt. Nurdann kann schließlich das große Geheimnis offenbart werden.
Kontrolliert wird die Mission von der mysteriösenZeitreise-Loge, die Gwen jedoch skeptisch gegenübersteht. Zudem hatdie eigenwillige Heldin mit ihren Hormonen zu kämpfen - schließlichist sie Hals über Kopf in Gideon verliebt. Der Mädchenschwarmscheint es auch ernst mit ihr zu meinen, aber kann Gwen ihmwirklich vertrauen? Schließlich gilt Gideons Loyalität derLoge.
Neben Gwens Tante Lucy (Josefine Preuß, 28, "Türkischfür Anfänger") undihrer Mutter (Veronica Ferres, 49, "Die wilden Hühner") stehen derJugendlichen in "Saphirblau" auch neue Freunde zur Seite. Sobegegnet sie ihrem jungen Großvater (Bastian Trost, 40, "Solino") in derVergangenheit und dem Wasserspeier Xemerius (Rufus Beck, 57, "DieSterntaler").
"Saphirblau" überzeugt als Fantasy-Film mit einer Kulisse á la"Harry Potter" und aufwendigen Kostümen. Die Liebesbeziehungzwischen Gwendolyn und Gideon erhält deutlich mehr Raum als in"Rubinrot". Maria Ehrich und Jannis Niewöhner spielen ihreCharaktere mit der Leidenschaft und Überzeugung junger Talente.Etwas weniger überzeugend ist die zentrale Szene des Filmes, in dersich Gideon und Gwen auf der Soirée des Grafen von St. Germainbefinden. Plötzlich wird dem authentisch inszenierten Zeitsprungeine moderne Gesangseinlage hinzugefügt. Das verleiht der Szeneeinen ungewollten Slapstick-Charakter.
Abgesehen davon spielt der Film mit Stereotypen, die wirspätestens seit "Twilight" kennen. Die tollpatschige Heldin wächstwider alle Erwartungen über sich hinaus und fliegt mit demliebevollen Helden in den Sonnenuntergang - Pardon, in dieVergangenheit. Neue Ansatzpunkte sucht man hier vergebens. UndVeronica Ferres' Rolle scheint eher dem Promifaktor geschuldet,weniger ihrer Charaktertiefe.
Fazit: "Saphirblau" ist ein seichter Familienfilm, der mit einerordentlichen Portion Herzschmerz, Intrigen und bekannten Gesichternin den Nebenrollen trotzdem zu unterhalten weiß und Lust auf denletzten Teil macht.