"Abspeck-Avenger" tönt nach Mini-Cut am Finger: "Ich habe für mein Team mein Blut vergossen"

"Gemeinsam sind wir stark", heißt es. Das mussten die verbliebenen Kilo-Kämpfer von "The Biggest Loser" diesmal beweisen. Denn nur wenn sie es schafften, eine gehörige Zahl von Kilos gemeinsam abzutrainieren, würde niemand das Camp verlassen müssen. Leider schied aber schon ein Pfund-Fighter aus, bevor es richtig ernst wurde. Aus den "glorreichen Sieben" wurde die "hoffnungsvolle Hexade".
"Mein Knie ist eine Baustelle", jammerte Angelina. Leider zu Recht. Camp-Arzt Dr. Arndt musste der 35-Jährigen mitteilen, dass beim MRT ein angerissenes Außenband festgestellt wurde. Schon ein Stolperer, eine unbedachte Bewegung könne zum Riss führen. "Du hast heroisch gekämpft, aber an dieser Stelle musst du ausscheiden." Angelina verließ das Camp unter Tränen und mit dem Trost ihrer Freunde. Ben: "Es tut mir leid für Angi, sie ist ein toller Mensch." Coach Ramin Abtin: "Ich weiß, sie wird im Finale großartig aussehen."
Angi ging, die anderen ans Trainingswerk. Und Dr. Jan Arndt hatte noch lange nicht seine Ruhe ...
Völlig neues Gefühl: Abspecker hat Spaß am Joggen
Die Gemeinschaftsaufgabe lautete: Nehmt gemeinsam 23 Kilo ab und niemand wird das Camp verlassen müssen. Schafft ihr es nicht, fliegt einer - Business as usual - raus. Noch nie gab es solch eine Team-Herausforderung, machten Christine Theiss und Ramin Abtin klar. Jetzt zählte Zusammenhalt - und die "Abspeck-Avengers" wuchsen über sich hinaus.
Beim Trainingswettkampf mussten innerhalb von 30 Minuten zehn Kilometer auf dem Laufband geschafft werden, um einen Gewichtsbonus für die Waage zu erkämpfen. Und wie die Sechs sich ins Zeug legten. Sie staunten über ihre eigenen Leistungen und die Fitness. Jonas: "Vor 'Biggest Loser' war Joggen mit 165 Kilo nix. Jetzt entwickle ich sogar Spaß dran." Die Coaches waren angetan. Christine Theiss mahnte zwar Nicole "Denk an weite Schritte, nicht so Trippelschritte, sonst hol ich dir 'ne Handtasche", ansonsten musste eher gebremst werden. Ramin holte Ben vom Laufband, und der war erst richtig sauer - allerdings auch kreidebleich.
Alle gingen eben ans Äußerste. Purja: "Ich konnte nicht mehr, aber um Ramin stolz zu machen, hab ich noch mal Gas gegeben." Mit Erfolg: Jonas und Roswitha brachten die letzten Meter ins Ziel - deutlich vor Ablauf der Zeit. Zwei wohlverdiente Bonuskilo!
Die "Biggest Loser" bewähren sich im Escape Room als Team
Das Gemeinschaftsgefühl wurde weiter gestärkt. Im Training durfte jeder mal für zehn Minuten Trainer spielen. Da floss der Schweiß in Strömen. Allerdings auch Lachtränen. "Sorry, ich kann Purja nicht ernst nehmen", meinte Sara. Man konnte sie verstehen. "Coach Purja" gab erst hektische Anweisungen und nahm dann beim Medizinballtraining für sich den kleinen Ball. Ramin: "Purja war sehr überzeugt von dem, was er macht." Die anderen schmissen sich eher weg. Ben: "Ich hab noch nie so den Bauch trainiert - weil ich so lachen musste."
Hinterher wurden die Sechs in einem Escape Room eingesperrt und mussten sich über richtige Antworten auf Rätsel rausspielen. Klappte gut, weil alle mitzogen und sich einbrachten. Ben philosophierte: "Wenn du gemeinsam kämpfst, kann jeder seine Stärken viel besser einbringen."
Schock bei der Challenge: "Ich blute!"
Teamgeist war auch bei der Challenge gefragt. 80 Liter Wasser mussten über einen Parcours balanciert werden und beim "Hindernass-Lauf" so wenig verschüttet werden wie möglich. Denn für jeden geretteten Liter Wasser winkten 50 Bonusgramm, im Idealfall also vier Kilo. Die Parole lautete: "Die brauchen wir unbedingt. 21 Kilo zu sechst abnehmen, ist 'ne riesige Hausnummer."
Drei Hindernisse galt es zu überwinden. Schwebebalken, drei Hürden und eine Wippe. Vor der hatten vor allem Sara, Nicole ("Ich hab Höhenangst, schon auf der Treppe") und Roswitha Respekt. Roswitha machte sich solche Sorgen, dass sie regelrecht blockiert war - und schon am Schwebebalken scheiterte. Nicole und Sara fuchsten sich in die Aufgabe rein und Jonas und Ben marschierten so stoisch und sicher wie Uhrwerke.
Und Purja? Der ist und bleibt ein hibbeliger Schussel. Er scheiterte erst zweimal an der Wippe und schaffte es dann sogar, einen auf dem Tisch stehenden Behälter umzuschütten. "So was passiert auch nur dir", war Jonas genervt.
"Dramatische Szenen": Dr. Arndt kommt wieder zum Einsatz
Aber er will ja, der Purja. Er gibt das, was er für alles hält. Und diesmal sogar sein Blut! Beim dritten Versuch auf der Wippe rutschte er auf dem mittlerweile feuchten Holz aus - und stürzte ab. "Ich bin geflogen, einfach so auf Turkish Airlines gemacht." Und landete unsanft zu Christine Theiss'' Füßen.
"Ich blute", keuchte Purja plötzlich, und aufs Codewort kam Dr. Jan Arndt mit voller Rettungsausrüstung aufs Matchfield gerannt. "Es spielten sich dramatische Szenen ab", meinte er später in der Rückschau - allerdings grinsend. Denn Purja ("Das hat schon sehr, sehr weh getan, ich bin schon hart auf die Fresse gefallen") hatte lediglich einen Kratzer am Finger und einen Mini-Cut am Knie. Die anderen hatten Probleme ernst zu bleiben, als er ein Pflaster bekam und Christine Theiss auf den bösen Finger pustete und "heile, heile Gänschen" sang.
Aber Purja sah sich als Schwerstverletzten und Helden: "Ich kann voller Stolz sagen: Ich habe für mein Team mein Blut vergossen."
Die Kilo-Kämpfer wachsen über sich hinaus
Und das mit Erfolg. Jedenfalls wurden stattliche 70 Liter ins Ziel gebracht, also 3,5 Bonuskilo erkämpft. Über den Erfolgsanteil von Purja ("Ich bin der Gamechanger") hätte gestritten werden können, aber die anderen freuten sich mit Purja lieber über den Erfolg. Und ließen Sara hochleben, weil die erstmals auf Naxos eine Challenge erfolgreich bestritten hatte.
Und dabei blieb es nicht: Denn auch die Gemeinschafts-Challenge wurde gewonnen. Nach geradezu sagenhaften Gewichtsabnahmen - Ben: minus 6,3 kg, Jonas: minus 5,1 kg, Sara und Purja: minus 4,2 kg, Roswitha: minus 2,6 kg: Nicole: minus 1,9 kg - standen netto 24,3 abgenommene Kilo zu Buche. Roswitha war perplex: "Ich bin sprachlos, wir hätten den Gewichtsbonus gar nicht gebraucht!"
Die Trainer waren fast so stolz wie ihre Schützlinge. Christine Theiss lobte: "Die Kandidaten sind jetzt Gladiatoren, richtig fitte Athleten." Und kämpfen nächste Woche alle - und dann wieder gegeneinander - um den Einzug ins Finale.