Ein halbes Jahr Ukraine-Krieg: WELT-Reportagen liefern erschütternde Einblicke

Am Mittwoch ist es auf den Tag genau sechs Monate her, dass russische Truppen die ukrainische Grenze passierten. Seit einem halben Jahr tobt der Krieg im Osten Europas - ein Anlass für Nachrichtensender WELT, eine besondere Reportage seiner Chefmoderatorin auszustrahlen: "Das Kriegstagebuch der Tatjana Ohm" (Mittwoch, 24. August, 20 Uhr, WELT) begleitet die Journalistin, die bereits seit März durch verschiedene ukrainische Regionen reist. Unter anderem vermeldete sie Nachrichten aus Lwiw und Kiew sowie aus dem Donbass. Zuletzt war Ohm sogar zwei Monate lang als Kriegsreporterin vor Ort. Ohm berichtet über die andauernden Kämpfe und die Lage an den Kriegsschauplätzen ebenso wie über die Verzweiflung in der ukrainischen Bevölkerung.
"Das unfassbare Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer gerade jetzt Monate nach Kriegsbeginn nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, das ist mir auch deshalb besonders wichtig, weil sich hier für mich ein Kreis schließt", wird Tatjana Ohm in der zugehörigen Pressemitteilung zitiert. "Denn meine erste Erfahrung als Kriegsberichterstatterin war Anfang der 90-er im Bosnienkrieg", schildert die WELT-Chefmoderatorin.
Mariupol: Viele Menschen "gezwungen, ihre Haustiere zu essen"
Am Samstag, 27. August, zeigt WELT zudem die Dokumentation "Mariupol - Auslöschung einer Stadt" (20.05 Uhr). Der Film von Yelyzaveta Tatarinova berichtet von den ersten Kriegswochen aus Sicht der Bewohnerinnen und Bewohner. Die Stadt am Asowschen Meer steht wie kaum eine andere in diesem Krieg für das Leiden der Zivilbevölkerung. Dabei wurde das Filmteam selbst vom russischen Angriff auf ihre Heimatstadt überrascht, die danach lange unter Dauerbeschuss stand - erst im Mai gaben die letzten ukrainischen Verteidiger auf. Die Kameras fingen Elend und Zerstörung ein. Während fließend Wasser und gesicherte Versorgung dem Krieg zum Opfer fielen, verharrten Menschen in eisigen Kellern und litten Hunger.
Die Originalaufnahmen aus Mariupol werden rückblickend durch Augenzeugenberichte ergänzt. Unter anderem berichtet Evgeny Tuzov von schrecklichen Zuständen im Kriegsgebiet. "Manche Leute schöpften Wasser aus Pfützen", so Tuzov. In den Höfen wurden improvisierte Filter gebaut. Manchen erging es noch schlimmer: "Viele Menschen hatte gar keine Lebensmittel und waren gezwungen, ihre Haustiere zu essen."