"Grey's Anatomy"-Star Eric Dane leidet an ALS: Was über die Krankheit bekannt ist

Eric Dane ist aus der Serie "Grey´s Anatomy" bekannt, in der er als Arzt leben rettete. Nun ist der 52-Jährige selbst schwer erkrankt. Gegenüber dem US-Branchendienst "People" sagte er, dass er an ALS leide. Dabei handelt es sich um die neurodegenerative Nervenkrankheit amyotrophe Lateralsklerose, die als unheilbar gilt und die Lebenserwartung verkürzt.
Betroffen sind meist Erwachsene zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr. Die Krankheit schreitet langsam voran, und mit der Zeit äußern sich immer mehr Symptome. Der wohl bekannteste an ALS Erkrankte war Stephen Hawking, der 40 Jahre mit der Krankheit lebte.
Diese Symptome verursacht amyotrophe Lateralsklerose
Amyotrophe Lateralsklerose ist nicht mit Multipler Sklerose (MS) zu verwechseln. Bei ALS ist vor allem das motorische Nervensystem betroffen, also der Teil des Nervensystems, der Muskeln und Bewegung steuert. Anders als bei Multipler Sklerose sind Sinne wie Schmecken, Riechen, Hören oder sehen nicht eingeschränkt. Auch das Bewusstsein oder das Denkvermögen sind nicht betroffen. Die Erkrankung ist eher selten und betrifft im Schnitt nur ein oder zwei Personen pro 100.000. Männer erkranken häufiger als Frauen. In Deutschland erkranken jedes Jahr bis zu 2.500 Menschen an ALS.
Erkrankte leiden vor allem an einer fortschreitenden Muskellähmung. Zunächst macht sich diese Lähmung in Händen und Armen bemerkbar, erst auf einer Seite, dann auch auf der anderen. Auch Lähmungen in den Beinen sowie Schwierigkeiten beim Schlucken oder Sprechen gehören zu den frühen Symptomen. Unkontrollierte Muskelzuckungen und schmerzhafte Muskelkrämpfe zeigen sich im Frühstadium der Erkrankung.
Durch die Lähmung der Gesichtsmuskulatur können Gesichter von Patientinnen und Patienten eingefallen und ausdruckslos wirken. Die Lähmung der Atemmuskulatur führt letzten Endes zum Tod durch Ersticken.
Die Verläufe können unterschiedlich lang sein. Während Stephen Hawking über 40 Jahre mit einer langsamen Form von ALS lebte, kann sie bei anderen Erkrankten innerhalb weniger Jahre tödlich enden.
Diese Behandlungsmöglichkeiten gibt es für ALS-Erkrankte
Eine Therapie, welche die Ursachen von ALS bekämpft, gibt es bislang nicht. Erkrankte benötigen häufig eine physiotherapeutische Betreuung. Durch verschiedene Medikamente können nur die unterschiedlichen Symptome gelindert werden. Einige Medikamente können auch dazu führen, dass das Fortschreiten der Krankheit ausgebremst wird wie etwa Riluzol in Verbindung mit dem Anti-Parkinson-Mittel Rasagilin. Einen tödlichen Ausgang verhindern sie jedoch nicht.
Eine alternative Behandlungsmöglichkeit besteht in einer Stammzelltherapie, die jedoch nicht in jedem Land zugelassen ist, darunter auch Deutschland. Dabei werden Stammzellen aus dem Knochenmark des Erkrankten gezüchtet und dann später in geschädigte Bereiche im Gehirn und im Rückenmark eingesetzt. Laut Studien zu dieser noch jungen Therapieform lässt sich bei einigen Patientinnen und Patienten ein Stopp des Krankheitsfortschritts und eine geringe Verbesserung der Lebensqualität beobachten.
Ursachen von ALS
Die Ursachen für eine ALS-Erkrankung sind ungeklärt. Da ALS bei rund fünf Prozent der Betroffenen vererbt wird und sich familiäre Häufungen erkennen lassen, wird angenommen, dass ALS genetisch bedingte Ursachen hat. Es gibt auch regionale Schwerpunkte wie etwa auf der Insel Guam im Westpazifik, wo die Erkrankung bis zu fünfzigmal häufiger in Erscheinung tritt als im Rest der Welt. Es wird vermutet, dass dafür eine von Cyanobakterien gebildete Aminosäure verantwortlich ist, die vor allem durch den Verzehr von Flughunden aufgenommen wird.