Studie: Ein Ei täglich kann das Demenzrisiko senken

Eier gehören für viele zum täglichen Frühstück. Sie liefern dem Körper viel Protein, Vitamine und Mineralstoffe und unterstützen somit unser Immunsystem. Allerdings enthalten sie auch vergleichsweise viel Cholesterin. Eine neue Studie der University of Wolverhampton hat nun jedoch herausgefunden, dass der tägliche Verzehr von Eiern das Risiko für Demenz senken kann.
Für die Untersuchung verglichen die Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit der Guangzhou Medical University die Ernährungsweise von 233 chinesischen Demenzpatienten mit einer gleich großen Kontrollgruppe, deren Mitglieder keine Demenz hatten. Die Daten der teilnehmenden Personen stammten aus Gemeinde-Gesundheitskliniken und dem Demenz-Management-System in Guangzhou, China.
Was passiert, wenn wir täglich Eier essen
Die Studienautoren fanden heraus, dass Menschen, die täglich Eier aßen, eine deutlich niedrigere Wahrscheinlichkeit hatten, an Demenz zu erkranken. Im Vergleich zu Personen, die lediglich einmal im Monat Eier verzehrten, lag das Risiko deutlich niedriger.
Eine mögliche Erklärung dafür liefern die Inhaltsstoffe von Eiern: Sie enthalten wichtige Nährstoffe, die für die Gehirngesundheit von Bedeutung sind. Sie sind reich an Cholin und B-Vitaminen, die eine entscheidende Rolle bei der Signalübertragung zwischen den Nervenzellen spielen. Zudem liefern sie wertvolles Vitamin D, das die Nervenzellen schützt, sowie Jod, das für eine gesunde Schilddrüsenfunktion und damit für die geistige Leistungsfähigkeit essenziell ist.
Allerdings zeigen die Ergebnisse auch, dass ein übermäßiger Konsum - also mehr als zwei Eier pro Tag - das Demenzrisiko wieder ansteigen lassen kann. Dies könnte mit dem hohen Cholesteringehalt von Eiern zusammenhängen, der bei übermäßigem Verzehr negative gesundheitliche Auswirkungen haben kann.
Ernährung spielt für Demenzprävention eine wichtige Rolle
Dass die Ernährung eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung von Demenz spielt, zeigt auch ein aktueller Bericht der Lancet-Kommission für Demenzprävention aus dem Jahr 2024. Laut der Biochemikerin Anne Pfitzer-Bilsing könnten bis zu zwölf Prozent aller Demenzfälle vermieden werden, wenn ernährungsbedingte Risikofaktoren reduziert würden. Dazu zählen unter anderem ein hoher LDL-Cholesterinspiegel, Bluthochdruck, Übergewicht und Typ-2-Diabetes.
Weitere Forschung notwendig
Professor Ruoling Chen von der University of Wolverhampton erklärte, dass die Ergebnisse der Studie darauf hindeuten, dass der tägliche Konsum von Eiern das Demenzrisiko bei älteren Erwachsenen senken kann. Ähnliches wurde bereits in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen in chinesischen Bevölkerungsgruppen nachgewiesen. Die Wissenschaftler empfehlen daher, Eier als Teil einer gesunden Ernährung regelmäßig in den Speiseplan zu integrieren.
Auch Professor Farzad Amirabdollahian, Experte für Ernährung und öffentliche Gesundheit, betonte die Vorteile von Eiern. Neben ihrer hohen Nährstoffdichte seien Eier leicht zuzubereiten, vielseitig einsetzbar und günstig. Besonders für ältere Menschen seien sie somit eine wertvolle Bereicherung ihrer Ernährung. Dennoch fordert er weitere Studien, um die genauen Grenzen des gesunden Eierkonsums zu bestimmen.
Wieviel Ei ist zu viel für die Gesundheit?
Die Wissenschaftler mahnen aber auch zur Vorsicht: Ein Ei am Tag kann gesundheitliche Vorteile bringen, doch ein zu hoher Konsum birgt möglicherweise Risiken, nicht zuletzt wegen des hohen Cholesterin- und Fettgehalts. Die Studienergebnisse liefern jedoch wichtige Impulse, um die Ernährungsempfehlungen für ältere Menschen zu verbessern und die Rolle von Eiern in einer ausgewogenen Ernährung weiter zu erforschen.