"Überhaupt nicht erwartet": "Dinner"-Gastgeber überrascht mit ungewöhnlichen Gerichten
Eigentlich kommt Philipp aus dem Sauerland, doch in den vergangenen zehn Jahren ist er in Ostfriesland heimisch geworden. Dort wohnt der Heilerziehungspfleger mit seiner Freundin Swantje, ihrer Mutter und fünf Laufenten in Osteel: "Wir sind insgesamt also sechs Frauen und zwei Männer. Der Erpel und ich halten hier die Stellung zwischen den ganzen Weibern."
Parallelen finden sich sogar zwischen den Enten und der "Dinner"-Truppe: "Eine heißt tatsächlich auch Marta, und das ist - wie soll es auch anders sein - die lauteste in der Runde." In der Küche probiert Philipp gerne mal Neues aus, so auch heute. "Ich liebe den Herbst", und das zeigt sich an seinem Drei-Gänge-Menü mit dem Motto "Jetzt wird's wild!". Es gibt:
- Vorspeise: Gestochener Waldgrunzer im Herbstspaziergang - Wildschwein / Kürbis
- Hauptspeise: Rudolfs Ritt durchs Pastafeld - Hirsch / Wildschwein / Pilz / Kürbis
- Nachspeise: Zum Schluss wird's knackig - Orangen / Kürbis / Mandeln
Die letzten drei Abende hängen Andrea (42) und Marta (37) in den Knochen. "Zum Glück nur vier Tage", lacht Marta. "Ich vermute, dass Philipp recht gut kocht", freut sich Dörte (60) auf den Finalabend. Mit dem Motto hat sie jedoch nicht gerechnet: "Genau das, was ich von ihm überhaupt nicht erwartet habe!" Alle freuen sich, außer Marta. Die mag kein Wild, wie sie die letzten Tage festgestellt hat. Und auch keinen Kürbis: "Mir gefällt dieses Menü nicht, leider." Aber: Wie die Tage zuvor probiert sie alles.
"Wie auf Freundebesuch", findet Andrea
Heute fahren Dörte, Andrea und Marta mit dem Wohnmobil von Dörtes Bruder vor. Andrea wird von Philipp sofort herzlich willkommen geheißen: "Da ist man gleich wie auf Freundebesuch." Marta gefällt die liebevoll dekorierte Einrichtung: "Oh, wie gemütlich! Ich bin richtig verliebt in sein Haus!" Dörte schlürft genüsslich ihren Birnen-Aperitif: "Alkohol hast du aber genug!" Philipp hat schon drei wilde Abende hinter sich und lacht: "Ja natürlich!"
Als Vorspeise gibt es einen mit Käse überbackenen Spieß aus Wildschweinbratwurst und selbstgebackenem Laugengebäck, dazu Kürbis-Chutney. Beim Grillen der Würste dürfen die Gäste zuschauen, danach geht's wieder rein ins Warme, wo Philipp die Wurstspieße überbackt und hübsch auf Salat drapiert. "Optisch eine absolute 10. Ganz fantastisch, wie im Luxusrestaurant", findet Dörte. Marta schmeckt sogar der Kürbis: "Super lecker!" Andrea überrascht das Gericht positiv: "Würzig, knackig, fluffig, fresh!"
"Wild in Wild" - ganz schön wild
Dann schaut Andrea mal kurz in der Küche vorbei, also erklärt ihr Philipp, dass er die Hirschroulade mit Pilz-Pesto und Wildschweinschinken gefüllt hat. "Dass er jetzt Wild in Wild gewickelt hat, da war ich dann überrascht", erzählt sie ihre Entdeckung gleich den anderen. "Ich fang gleich an zu sabbern", schaut Dörte dem Gastgeber beim Anrichten zu. Geschmacklich dominiert ihr der Schinken jedoch zu sehr, "und ich fand es auch einfach zu trocken".
Das Dessert: Quarkspeise mit gebrannten Mandeln und Kürbismarmelade. "Selber ausgedacht?", wundert sich Dörte über die ungewöhnliche Zusammenstellung. Doch es schmeckt! Den Kürbis hätte Andrea jedoch nicht gebraucht.
"Das Wild hat mich positiv überrascht", muss Marta am Ende des Abends zugeben. Die 23 Punkte reichen Philipp jedoch nicht zum Wochensieg. Den holt sich Andrea ab. Die kann es gar nicht fassen: "Das ist ein Gefühl, was ich so in meinen 42 Jahren noch nicht hatte. Unbeschreiblich, gut, phänomenal!"