West-Nil-Virus: Italien meldet immer mehr Infektionen

In Italien breitet sich der West-Nil-Virus immer weiter aus. Wie die Nationale Gesundheitsbehörde (ISS) meldet, wurden bis zum 23. Juli 32 bestätigte Fälle verzeichnet. Das sind 19 Infektionen mehr als im Vorjahr, als bis zum 24. Juli 13 Fälle registriert worden waren. Und: Anders als bis zum genannten Stichtag im Vorjahr starb dieses Jahr eine Person an den Folgen der Infektion. 21 Infektionen wurden demnach in der Region Latium gemeldet. Die verstorbene Person soll aus Latina stammen, der nach Rom zweitgrößten Stadt in der Region.
Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, gehen die Behörden in den betroffenen Provinzen gezielt gegen die Ausbreitung des West-Nil-Virus vor. In der Gemeinde Sessa Aurunca in der Region Kampanien fahre nachts ein Pickup durch die Straßen, um ein Insektenschutzmittel zu versprühen.
Immer mehr Fälle in Europa
Das West-Nil-Virus stammt ursprünglich aus Afrika, hat sich mittlerweile jedoch in allen Erdteilen ausgebreitet. Auch in Europa gibt es zunehmend Infektionsfälle, vor allem in Mittelmeerländern wie Italien, Griechenland, Frankreich und weiten Teilen des Balkans.
In Deutschland wurden im Sommer 2019 erste Infektionen mit dem West-Nil-Fieber bekannt. Seitdem wurden immer wieder Fälle registriert, die meisten laut RKI im vergangenen Jahr mit 26 Infektionen. Betroffen seien überwiegend Bundesländer in Ostdeutschland gewesen, 2024 sollen aber auch einzelne Fälle in anderen Bundesländern gemeldet worden sein, darunter Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen.
Virus wird von Stechmücken übertragen
Das Virus wird hauptsächlich von Stechmücken zwischen wildlebenden Vögeln übertragen. Auch an Menschen und andere Säugetiere kann der Erreger über infizierte Stechmücken übertragen werden. Als Hauptvektor gilt die Culex-Mücke, die auch hierzulande verbreitet ist.
Die meisten Infektionsfälle verlaufen ohne Symptome. Laut RKI entwickeln 20 Prozent der Infizierten grippeähnliche Erkrankungen. Ältere und Menschen mit einer Immunschwäche können aber auch schwere Verläufe entwickeln. Vor allem ihnen rät die Behörde, das Risiko eines Mückenstiches zu reduzieren, etwa durch das Tragen langer Hosen oder langärmliger Hemden beziehungsweise Blusen.