WHO warnt vor globaler Chikungunya-Epidemie

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt aktuell vor einer weltweiten Chikungunya-Epidemie. Die Viruserkrankung ist schon in 119 Ländern nachgewiesen worden, laut WHO seien rund 5,6 Milliarden Menschen gefährdet. Das Chikungunya-Virus wird unter anderem von der Asiatischen Tigermücke übertragen, die sich auch in Deutschland immer mehr verbreitet.
Das Robert-Koch Institut hatte bereits in seinem Epidemiologischen Bulletin Anfang Juli vor einer Chikungunya-Infektion in Frankreich, nahe der deutschen Grenze, aufmerksam gemacht. Diese Infektion wurde nicht aus Gefährdungsgebieten eingeschleppt, sondern erfolgte vor Ort, höchstwahrscheinlich durch den Stich einer Asiatischen Tigermücke.
Länder sollen sich auf Epidemie vorbereiten
Laut "t-online" betonte WHO-Sprecherin Diana Rojas Álvarez am Dienstag in Genf, dass die WHO frühzeitig vor der Gefahr einer Chikungunya-Epidemie warne, damit die einzelnen Länder genug Zeit hätten, sich vorzubereiten. Die tropische Infektionskrankheit führt bei Betroffenen zu hohem Fieber und Gelenkschmerzen. Für ältere Menschen, Schwangere und Säuglinge kann sie aber gefährlich werden. Laut WHO-Sprecherin Rojas Álvarez liegt die Sterblichkeit der Krankheit bei einem Prozent. Ein Prozent könne bei Millionen Fällen jedoch zu Tausenden Toten führen.
Übertragung durch Mücken auch in Deutschland möglich
In Europa und Deutschland kommt es hin und wieder zu vereinzelten Fällen von Chikungunya-Fieber. Dabei handelte es sich bislang immer um eingeschleppte Fälle. Betroffene Personen haben sich in den Risikogebieten infiziert und die Krankheit mit nach Hause gebracht. Der Fall aus Frankreich zeigt aber, dass auch hierzulande eine Gefahr besteht, sich mit dem Chikungunya-Virus zu infizieren, wenn man von einer infizierten Mücke gestochen wird. Aufgrund des Klimawandels breiten sich auch hierzulande immer mehr Arten aus, die tropische Krankheiten im Gepäck haben. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt seit Anfang des Monats nun auch zum ersten Mal Reiseimpfungen gegen Chikungunya.