Andreas Gabalier: Bauernkrieg um Milchwerbung

Andreas Gabalier macht heimatverbundene Musik und Werbung für eine deutsche Milch-Marke - das passt nach Meinung des österreichischen Bauernbundes so gar nicht zusammen: Ein Schlagabtausch auf beiden Seiten beginnt.
Er sieht aus wie einer vom Land, und so singt er auch: von Bergen, Wiesen und Sonnenschein, auch im Herzen. Der österreichische Alpen-Elvis Andreas Gabalier (30) hat mit eindeutig heimatverbundenen Songs wie "I sing a Liad für di" seine deutschsprachigen Fans in einem länderübergreifenden Begeisterungstaumel vereint. Aber nicht seine einheimischen Bauern. Die sind sauer, weil er im Fernsehen für deutsche Müller-Milch wirbt.
Bei MyVideo sehen Sie Andreas Gabalier mit seinem Song "Amoi seg' ma uns wieder"
"Der g'standene Patriot Andreas Gabalier trinkt also gern Milch. Aber wenn's um Geld geht, am liebsten deutsche Industriemilch", postete erzürnt der österreichische Bauernbund auf seiner Facebook-Seite. Ein solcher Werbevertrag sei unmöglich, gerade weil österreichische Bauern ihre Milch mit Verlust produzieren müssten.
Gabalier reagiert mit offenem Brief
Das wiederum hat den populären "Bauern-Bua" (Gabalier über Gabalier) erbost. In einem offenen Brief auf seiner Facebook-Seite schreibt der Volks-Rocker: Seit sechs Jahren stehe er jetzt auf der Bühne und schwärme "aus tiefster Überzeugung von unserem Landleben, der kitschigen Natur, unserer kulinarischen Vielfalt, der geselligen Herzlichkeit, die uns ausmacht, und den Dirndlkleidern und Lederhosen, die sich bereits bis in den hohen Norden Deutschlands als ländlicher Lifestyle ausgebreitet haben".
Als offizieller, vom Landwirtschaftsminister ausgezeichneter Botschafter der ländlichen Heimat verbreite er in unzähligen deutschen TV- , Radio- und Zeitungsformaten "all das, mit medialer Wirksamkeit und nachhaltigem wirtschaftlichem Nutzen für den Fremdenverkehr wie wohl kaum ein anderer."
Entschuldigung gefordert
Der offene Brief lässt eine neue Eskalationsstufe im österreichischen Milchkrieg erwarten, denn der Musiker schreibt weiterhin: "Ich lasse diese Schlagzeilen als euer größter Botschafter ganz bestimmt nicht auf mir sitzen und erwarte mir von den 'Interessensvertretern' des österreichischen Bauernbundes eine offizielle Entschuldigung, wie es sich unter Bauern gehört".