AnnenMayKantereit: "Wir sind Freunde für immer"

"Alles nix konkretes": Das lang ersehnte Debütalbum von AnnenMayKantereit ist da. Im Interview mit spot on news verriet Severin Kantereit, warum er auch in 30 Jahren noch mit Henning, Christopher und Malte Musik machen wird.
AnnenMayKantereit - das sind Christopher Annen, Henning May, Severin Kantereit und Malte Huck aus Köln. Lange mussten die Fans auf das Debüt-Album der derzeit wohl erfolgreichsten deutschen Band warten. Doch nun ist es endlich da, das erste Album mit dem Titel "Alles nix konkretes". Schlagzeuger Severin Kantereit sprach im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news über Freundschaft fürs Leben, die Straßenmusik-Zeit und die verschiedenen Phasen von AnnenMayKantereit.
Die komplette Tour ist bereits ausverkauft. Was denkt AnnenMayKantereit darüber?
Severin Kantereit: Dass uns so viele Leute sehen wollen, das ist ein wunderschönes Gefühl. Die Live-Auftritte waren und sind für uns immer das Wichtigste. Wir geben uns besonders viel Mühe, viele Konzerte zu spielen und auf Tour zu sein.
Gab es einen bestimmten Moment, in dem Sie Ihren Erfolg realisiert haben?
Kantereit: Dass es den einen Moment gab, in dem wir gesagt haben "Jetzt gerade checken wir was abgeht", ist schwierig zu sagen. Es fühlt sich eher an wie mehrere Stufen. Der erste Club-Gig in Köln war eine Stufe, der weitere folgten. Wie zum Beispiel die Support-Tour mit den Beatsteaks oder unsere EP.
Jetzt eine Platte aufzunehmen und bei Universal unter Vertrag zu gehen, war die nächste Stufe?
Kantereit: Wir haben uns bei allem sehr viel Zeit gelassen. Als wir angefangen haben, sind wir nicht direkt zu einem Label gerannt. Wir wollten von Anfang an alles auch mal selber gemacht haben. Das Album war auch so ein Ding, das für uns immer ein Thema war. Wir wussten, wir wollen irgendwann mal ein Album machen, hatten aber großen Respekt davor - im positiven Sinn. Wir wollten nichts überhasten und erfahren, was es überhaupt heißt, ins Studio zu gehen.
Sie verstehen sich als Live-Band. Was ist das für ein Gefühl, die Songs nun in unveränderbarer Form auf ein Album gepresst zu wissen?
Kantereit: Für uns ist das wie ein Foto von dem musikalischen Stand, auf dem wir gerade sind. Wir sind alle sehr zufrieden damit. So langsam entdecken wir die Studioarbeit auch für uns.
Welche Themen behandeln Sie mit Ihrer Musik?
Kantereit: Das, was uns als Freunde und als Band beschäftigt. Viele Lieder entstehen, weil wir als Freunde über die Themen reden. Und wir hängen sehr viel aufeinander. Ich wohne mit Henning zusammen und auch die andern beiden wohnen nicht weit entfernt. Da tauscht man sich viel aus und dann entsteht daraus ein Song. Mit Themen, die sehr nah an uns und unseren jeweiligen Phasen sind, die wir erlebt haben. Freundschaften, Umzüge und verliebt sein.
Sie haben sich zu Schulzeiten kennengelernt, sind über die Musik zusammen gekommen. Ist Ihre Freundschaft eine Freundschaft fürs Leben?
Kantereit: Was wir gerade zusammen erleben, werden wir nie vergessen. Wir wollen die nächsten 30 Jahre noch zusammen Musik machen. Ich weiß, dass die Jungs für immer meine Freunde bleiben. Und das ist die Grundlage, auf der alles beruht. Wenn wir uns nicht verstehen würden, würde AnnenMayKantereit so nicht funktionieren. Alle Songs beruhen darauf, dass wir Freunde sind.
Was schätzen Sie an dem Publikum, das zu Konzerten von AnnenMayKantereit kommt?
Kantereit: Ich mag, dass unser Publikum sehr aufmerksam ist. Man merkt, dass viele Leute gut zuhören. Früher, als wir noch Straßenmusik gemacht haben, haben wir oft auch gegen Leute angespielt. Auf unseren Konzerten finde ich es außerdem schön, dass das Publikum so gemischt ist. Vom 13-jährigen Teenager bis zur 60-jährigen Mutti, die mit ihrer Tochter da ist. Man selbst erlebt das Konzert auf der Bühne auf eine ganz andere Art. Wenn wir ein bestimmtes Lied spielen, weiß ich genau, welches Kopfkino gerade in den anderen drei Köpfen abläuft.
Haben Sie eine witzige Anekdote aus der Straßenmusik-Zeit parat?
Da sind viele lustige Sachen passiert. Auf der Straße ist die Distanz oftmals sehr klein, da kommen Leute und hauen auf dein Instrument oder schreien dir ins Gesicht, dass du "Wonderwall" spielen sollst.
Youtube war ein wichtiger Faktor für Sie, um bekannt zu werden. Welche Rolle spielt Social Media in Ihrem Privatleben?
Kantereit: Wir nutzen das privat sehr reduziert. Natürlich sind soziale Medien ein gutes Netzwerk, um sich auszutauschen - gerade wenn man viel auf Tour ist. Um in Kontakt zu bleiben, schreibe ich gerne Nachrichten über Facebook. Allerdings haben wir wegen der Band großen Kontakt mit sozialen Medien, so dass wir das privat nicht so wirklich brauchen.