Arthur Miller: Soziales Gewissen und Star der Klatschpresse

"Der Tod eines Handlungsreisenden" und die Ehe mit Marilyn Monroe machten Arthur Miller weltbekannt. Aber er hatte auch ein dunkles Geheimnis. Heute wäre der Dramatiker 100 Jahre alt geworden.
Den American Way of Life hat er stets kritisiert - dafür wurde er gefeiert und bekämpft: Heute wäre der amerikanische Schriftsteller Arthur Miller (1915-2005) 100 Jahre alt geworden. Bis zuletzt - Miller starb 2005 im Alter von 89 Jahren - hatte er immer wieder die US-Politik von George W. Bush angeprangert. Zuvor war er in der Bürgerrechtsbewegung aktiv und kämpfte gegen den Vietnamkrieg. 1956 weigerte er sich, Namen ihm bekannter Kommunisten vor einem Untersuchungsausschuss zu nennen und wurde deswegen unter anderem zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Das Urteil wurde später aufgehoben.
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Seine wichtigsten Werke
Noch während seines Studiums an der University of Michigan - erst Wirtschaftswissenschaften und Geschichte, später wechselte er zu Literatur und Drama - feierte Miller erste Erfolge. Mit nur 33 Jahren gewann er dann den Pulitzer-Preis: für "Tod eines Handlungsreisenden" , bis heute sein bekanntestes Drama. Darin geht es um den Konflikt zwischen Willy Loman, ein Handlungsreisender, der seine Erfolglosigkeit nicht wahrhaben will, und seinem Sohn Biff, der ebenfalls als Handlungsreisender scheitert. Außerdem entdeckt er, dass sein Vater eine außereheliche Affäre hat. Das Stück wurde mehrfach verfilmt, am bekanntesten sind die Schlöndorff-Fassung mit Dustin Hoffman (1985), die deutsche Adaption mit Heinz Rühmann (1968) und die Version mit Fredric March (1951).
Auch das Drama "Hexenjagd" von 1953 mehrte Arthur Millers Ruhm. Die Handlung beruht auf wahren Ereignissen: Im Jahr 1692 wird in Salem eine Gruppe Mädchen bei einem okkulten Ritual überrascht. Um einer Bestrafung zu entgehen, spielen sie Anfälle vor und beschuldigen zahlreiche Dorfbewohner, sie angestiftet zu haben. Miller soll das Stück als Kommentar zur Kommunistenjagd in der McCarthy-Ära (1947 bis etwa 1956) verfasst haben. Auch das trug dazu bei, dass der Schriftsteller zu dieser Zeit als Amerikagegner galt. "Hexenjagd" wurde ebenfalls verfilmt, unter anderem 1996 mit Winona Ryder und Daniel Day-Lewis.
Auch andere Werke Millers wie "Alle meine Söhne", "Die Stunde der Wahrheit" oder "Blick von der Brücke" sind verfilmt worden. Nach einer Kurzgeschichte und einem Drehbuch von Arthur Miller entstand zudem der Streifen "Misfits - Nicht gesellschaftsfähig" , in dem seine Ehefrau Marilyn Monroe (1926-1962) die Hauptrolle spielte...
Seine Ehe mit Marilyn Monroe und der geheime Sohn
Dass der Intellektuelle Miller auch für die Klatschpresse ein Star wurde, hing natürlich mit Marilyn Monroe zusammen. Nach seiner ersten Ehe mit Mary Grace Slattery, mit der er eine Tochter und einen Sohn hat, heiratete er 1956 den Hollywood-Star. Die Ehe hielt fünf Jahre und wurde im Januar 1961 in gegenseitigem Einvernehmen geschieden. Als Gründe gelten zahlreiche Streitigkeiten und Monroes unerfüllter Kinderwunsch. Von 1962 bis zu deren Tod 2002 war Miller dann mit der österreichischen Fotografin Inge Morath verheiratet. Mit ihr hat er zwei weitere Kinder. 2007 wurde durch einen Artikel in der "Vanity Fair" bekannt, dass Miller die Existenz seines in einem Heim lebenden jüngsten Sohnes mit Down-Syndrom weitestgehend vor der Öffentlichkeit geheim gehalten hatte.