Ciena Rae Nelson: Hautkrankheit "nagt an meiner Seele"

Mutiges Selfie: Die Schauspielerin Ciena Rae Nelson hat zwei intime Fotos auf Instagram gepostet. Eines ist retuschiert, das andere zeigt ungefiltert die Folgen ihrer chronischen Schuppenflechte. Und die Krankheit kratzt nicht nur an ihrer Haut, sondern auch an der Seele, wie Nelson verrät.
Die Schauspielerin Ciena Rae Nelson (24, " Hollywood Road Trip") hat zwei intime Fotos ihrer chronischen Krankheit auf Instagram gepostet. Eigentlich ist es ein und dasselbe Selfie. Doch das linke hat sie mit einem Filter bearbeitet. Auf dem rechten zeigt die Schuppenflechte ihr wahres Gesicht: rötlich-entzündete Hautstellen. Solche und weitere Beschwerden belasten die Betroffenen jeden Tag - und eine aktuelle Studie belegt: Schuppenflechte kratzt nicht nur auf der Haut, sondern auch an der Seele.
Auf den ersten Blick ist alles schön
Nelson hat unter anderem in der TV-Serie "The Hard Times of RJ Berger" mitgespielt. Mit ihren 1,70 Metern, den braunen welligen Haaren und den strahlend grünblauen Augen steht sie auch bei der Model-Agentur Oscar Modeling Agency in ihrer Heimatstadt Los Angeles unter Vertrag.
Doch so hübsch, wie sie auf ihren Sedcards und in ihren Film- und Serienauftritten ist, fühlt sie sich nicht immer, wie ihr Post unter dem Selfie unmissverständlich ausdrückt: "Nicht alles ist so schlimm, wie es aussieht, und manchmal ist es sogar noch viel schlimmer."
Andere Fotos auf ihrem Instagram-Account zeigen: Ihr Körper ist zeitweise übersät mit roten Flecken, die Haut schuppig. "Seit ich mich erinnern kann, leide ich an Hautausschlägen", erzählt das Model. Empfindliche, gereizte Haut, schuppige Stellen, starker Juckreiz - typische Beschwerden, die alle Patienten mit Psoriasis, so der Fachausdruck, kennen.
Psoriasis belastet das ganze Leben
Weltweit leiden bis zu drei Prozent der Bevölkerung an der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. Sie tritt meist erstmals im jungen Erwachsenenalter auf und begleitet die Betroffenen ein Leben lang. Eine internationale Umfrage des Arzneimittelherstellers Novartis bestätigt nun, dass Schuppenflechte-Patienten nicht nur unter den Hautausschlägen selbst leiden. Die Diskriminierung und Beeinträchtigung im Alltag machen ihnen genauso zu schaffen. 84 Prozent der mehr als 8.300 Befragten berichten von Begegnungen mit Menschen, die nach einer möglichen Ansteckungsgefahr fragen, sie anstarren oder ihnen nicht die Hand geben möchten. Die Folge: 38 Prozent leiden an Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen. Sie fühlen sich ausgegrenzt, haben Angst um ihren Job und Hemmungen, eine Beziehung einzugehen.
Dabei ist Schuppenflechte keineswegs ansteckend. Die Schübe werden nicht durch Krankheitserreger, sondern durch eine Autoimmunreaktion ausgelöst: Die Abwehrkräfte reagieren auf körpereigene, eigentlich ungefährliche Substanzen. Bei Psoriasis-Patienten bildet sich deshalb die Haut um ein Vielfaches schneller neu als gewöhnlich.
"Ich kann nicht aufhören, daran zu denken"
Cienas bisher schlimmste Erfahrung mit der Schuppenflechte war ein Krankenhausaufenthalt: 80 Prozent ihres Körpers waren mit einem heftigen Ausschlag und offenen Wunden bedeckt. "Ich wurde behandelt wie ein Brandopfer", erinnert sie sich. Doch auch an weniger schlimmen Tagen hat sie nicht das Gefühl, die Psoriasis im Griff zu haben: "Die Krankheit macht mich unglaublich müde. Ich bin dehydriert, manchmal bekomme ich keinen Schlaf und fühle mich krank. Die Krankheit beeinflusst mich jeden Tag."
Ihr größter Wunsch? Ein Leben ohne die Krankheit. Mehrmals täglich denke sie daran: "Das Gefühl hört niemals auf. Wenn ich zum Strand gehen will, wenn ich mit meinen Freunden etwas trinken gehen möchte, wenn ich es satt habe, müde zu sein. Ich kann nicht aufhören, an die Schuppenflechte zu denken."
Mit ihren Fotos möchte sie auf Schuppenflechte und die weltweit mehr als einhundert Millionen Betroffenen aufmerksam machen. Niemand müsse sich damit allein fühlen: "Wir müssen uns nur öffnen und uns gegenseitig unterstützen." Ihr Rat an alle, die wie sie von Schuppenflechte betroffen sind: mit jemanden darüber reden, der zuhört und einem Respekt und Liebe entgegenbringt. Denn Schuppenflechte macht nicht nur die Haut krank, sondern greift auch die Seele an.