Comeback der Meister: Das Erfolgsgeheimnis Monty Pythons

Als am Dienstagabend in London die Comedy-Clique Monty Python vor ausverkaufter Halle ihre Comeback-Show präsentierte, wurden die begeisterten Zuschauer Zeugen eines erstaunlichen Phänomens: Diese fünf Pioniere ihrer Zunft haben trotz 31 Jahren Pause nichts an Autorität in Sachen schwarzem Humor eingebüßt. Doch was steckt hinter ihrem Erfolg?
Die 15.000 Karten waren in weniger als 44 Sekunden ausverkauft und die Londoner O2 Arena am Dienstagabend bis auf den letzten Platz besetzt. Grund für den Ansturm waren fünf rüstige Senioren: Nach über 30 Jahren Pause feierte die Komiker-Combo Monty Python ein furioses Comeback, bei dem sie ihre "Greatest Sketches" zum Besten gaben und die Zuschauer in frenetischen Jubel ausbrachen. Die Nachrichtenagentur spot on news hat einen Blick in die Trickkiste der Grandseigneurs der schwarzen Satire riskiert - und dabei drei Geheimnisse ihres anhaltenden Erfolgs entdeckt:
Das Geheimnis des fliegenden Zirkus'
John Cleese (74), Terry Gilliam (73), Eric Idle (71), Terry Jones (72) und Michael Palin (71) heißen die fünf Komiker, deren einzigartiger Humor Standards gesetzt und Generationen von nachfolgenden Profi-Narren geprägt hat. Als die Gruppe von 1969 bis 1974 für die BBC 45 Folgen der Erfolgsserie "Monty Pythons Flying Circus" drehte, war auch Graham Chapman (1941-1989) noch dabei, der aber mit nur 48 Jahren an Krebs gestorben ist. In der weltweit berühmt gewordenen Comedy-Show wechseln sich Sketche und kurze Trickfilme ab, es werden düstere Wahrheiten aus Politik, Religion und Geschichte in absurde Possen verpackt und dem entwaffneten Zuschauer mit einem englischen Gentleman-Lächeln serviert.
Das Geheimnis des schwarzen Humors
Nach den TV-Erfolgen eroberte das Ensemble aus Oxford- und Cambridge-Studenten auch den Film: "Die Ritter der Kokosnuss" und "Das Leben des Brian" sind Komödien, deren Kult-Status bislang unerreicht ist. Denn es ist die unnachahmliche Schwärze ihres Klamauks, die ihren Stil so "pythonesque" macht - ein Ausdruck, der im Englischen eigens den Charakter des Monty Python umschreibt. Der zwanglose Umgang mit dem Makaberen, dem Surrealen und den Grenzen des guten Geschmacks, bei gleichzeitiger Wahrung der feinen, englischen Haltung - das ist die hohe Kunst dieser komischen Käuze.
Das Geheimnis der fehlenden Pointe
Wenn man sich die Kult-Sketche auf Monty Pythons Website genau ansieht, fällt eines auf: Absurd sind sie alle, was allein schon irritierend wirkt. Aber dass am Ende auch immer die Pointe fehlt, bürstet der Erwartungshaltung des Zuschauers kräftig gegen den Strich. Ob das berühmten Stück vom "Toten Papagei" oder über das "Ministerium für alberne Gänge" - die Szene endet immer mehr oder weniger abrupt. Was auch gut in dem beliebten "Spam-Sketch" zu erkennen ist, in dem die britische Frühstückswurst-Marke "spam" so nervenaufreibend besungen wird, dass man eine Flut von unerwünschten E-Mails heute danach benennt.
Dass diese drei Geheimnisse auch in den insgesamt zehn Shows in London wieder ihre volle Wirkung entfalten werden, hat man schon bei der Premiere gesehen. Aber weil das Mitglied Terry Gilliam, seines Zeichens prominenter Regisseur von Filmen wie "Fear and Loathing in Las Vegas" , lieber einen Streifen mit seinen Jungs gedreht hätte, dürfen sich die Fans über einen Kompromiss freuen: Die letze Vorstellung am 20. Juli wird live in mehr als 1000 Kinos in den USA und Europa übertragen. Ein cleverer Clown, dieser Monty Python...