Diese Stars sind 2014 von uns gegangen

2014 musste sich die Welt unter anderem von großen Schauspielern wie Philip Seymour Hoffman oder Robin Williams verabschieden. Zudem bestimmte der tragische Tod von Udo Jürgens in den letzten Wochen die Schlagzeilen.
Warum? Diese Frage stellt sich ein jeder, wenn er vom Tod eines geliebten Menschen erfährt. Nicht anders ergeht es uns, wenn wir hören, dass ein bekannter Promi gestorben ist. Warum hörte das Herz von Udo Jürgens plötzlich auf zu schlagen? Warum hat sich Robin Williams das Leben genommen? Warum konnte Philip Seymour Hoffman seine Drogensucht nicht besiegen? Fragen, die wahrscheinlich nie beantwortet werden... Von diesen Stars mussten wir 2014 Abschied nehmen:
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Maximilian Schell (8.12.1930 - 1.2.2014)
Gerne schmücken sich die Deutschen mit deutschsprachigen Schauspielern in Hollywood. Das ist mit Christoph Waltz heute so und war auch mit Maximilian Schell über Jahrzehnte hinweg der Fall. Denn beide sind Österreicher, beide Oscar-Gewinner. Der Schauspieler, Regisseur und Produzent Maximilian Schell galt lange als einer der wenigen Deutschsprachigen, der auch Erfolg in Hollywood hatte. Dieser begründete sich vor allem auf seine Darstellung eines Nazi-Anwalts im Film "Das Urteil von Nürnberg" . Für diese Rolle erhielt er im Jahr 1962 den Oscar in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller". Begonnen hatte er seine künstlerische Karriere mit einem Studium in Zürich, Basel und München - Städte, in denen er auch später immer wieder arbeiten und leben sollte. Auch privat lebte er theatralisch, fast drei Jahre war er mit Soraya, der Ex-Gattin des letzten Schahs von Persien liiert. Seine letzte Partnerin, eine Opernsängerin, war fast 50 Jahre jünger als er. Schell war ein Lebemann mit Geschmack. Praktisch bis zu seinem Tod stand er vor der Kamera. Bei Dreharbeiten brach er im Januar 2014 zusammen, erholte sich, musste sich dann aber einer Operation unterziehen. Aus der Narkose wachte er nicht mehr auf. Mit 83 Jahren und nach gut 60 Jahren auf den Bühnen dieser Welt schloss er für immer die Augen.
Philip Seymour Hoffman (23.7.1967 - 2.2.2014)
Er war ein Schauspieler mit Herz und Seele, der seinen Körper nicht schonte. Weder beim Essen, noch wenn es um Drogen ging. Philip Seymour Hoffman war in den letzten 20 Jahren immer irgendwie dabei, immer in irgendeiner Nebenrolle zu sehen. Und glänzte dabei oft mehr als die Hauptdarsteller. Der US-Amerikaner kam schon auf der High-School mit der Bühne in Berührung, dafür ließ er auch den geliebten Sport sausen. Sein Schaffen umfasste kleine Parts in Independent-Streifen, ebenso wie Hauptrollen in Blockbustern. Für die Darstellung des Schriftstellers Truman Capote in "Capote" erhielt er 2006 den Oscar als bester Hauptdarsteller. Der Sportfan hielt die Öffentlichkeit auf Distanz, von den Drogen konnte er sich jedoch nicht fernhalten. Schon früh kam er mit ihnen in Berührung, schaffte jedoch für gute 20 Jahre den Absprung. Mitte 2013 wurde Hoffman rückfällig, ein erneuter Entzug blieb erfolglos. Die Drogen waren auch der Grund für seine Trennung von seiner Frau Ende des Jahres 2013. Am 2. Februar 2014 wurde er schließlich mit einer Spritze im Arm tot im Badezimmer seines Appartements in New York gefunden. Die abschließenden Untersuchungen zu seinem Tod ergaben, dass Hoffman an einem Mix aus Drogen und Medikamenten gestorben war. Er hinterließ der Welt 52 große Filme - vor allem aber drei Kinder und seine Frau.
Peaches Geldof (13.3.1989 - 7.4.2014)
Wie man sich vom Beruf "Tochter eines Rockstars" zur erfolgreichen Unternehmerin wandeln kann, das machte Peaches Geldof eindrucksvoll vor. Und starb dann doch einen Rockstar-Tod. Der zweite Sprössling von Musiker Bob Geldof und TV-Moderation Paula Yates wurde Ende der 80er Jahre in London geboren. Ihre Mutter starb im Jahr 2000, als Peaches gerade elf Jahre alt war - an einer Überdosis Heroin. Und diese Droge sollte auch der Grund für ihren frühen Tod am 7. April 2014 sein. Schon vorher hatte sie als drogensüchtig gegolten, die Sucht aber eigentlich überwunden. Doch endgültig besiegen kann man eine Sucht ja bekanntlich nicht. Nach ihrem Tod kursierten schnell Gerüchte, dass sie Suizid begangen hätte. Vater Bob Geldof macht sich seitdem Vorwürfe, dass er seiner Tochter nicht hatte helfen können. Den Tod ihrer Mutter soll sie nie richtig verarbeitet haben. Und das, obwohl sie ein scheinbar geregeltes Leben führte. Verheiratet mit Thomas Cohen, Mutter von zwei Kindern. Geldof hatte als Modell, Produzentin, Moderatorin und DJane gearbeitet. Sie wurde nur 25 Jahre alt.
Karlheinz Böhm (16.3.1928 - 29.5.2014)
Karlheinz Böhm - für die meisten TV-Zuschauer war er einfach Kaiser Franz Joseph, der stets korrekte Ehemann der von Romy Schneider dargestellten Kaiserin Sissi aus der gleichnamigen Filmreihe . Zeit seines Lebens kam er nicht von dieser Rolle weg, dabei hatte der Österreicher viel mehr zu bieten. Als Kind einer Künstlerfamilie kam er mit der Schauspielerei früh in Berührung. Nach Umwegen landete er am Theater, ab Anfang der 50er Jahre bekam er Rollen beim Film. Von 1955 bis 1957 stellte er in drei Filmen eben Kaiser Franz Joseph dar. Um sich von dieser Rolle zu emanzipieren, schlug er andere Wege ein, kam erst in den 70ern durch Regisseur Rainer Werner Fassbinder zu einem Film-Comeback. Als Schauspieler war er ein ganz Großer, als Mensch noch viel größer. Denn seit Anfang der 80er Jahre bis zu seinem Tod war sein Lebensinhalt die Afrika-Hilfe, insbesondere für Äthiopien. Daneben führte er ein bewegtes Leben mit einigen Beziehungen (vier Ehen) und viel Nachwuchs (sieben Kinder). Der Bundesverdienstkreuz-Träger zeigte bei der Namenswahl seiner ersten Tochter, dass ihm die "Sissi"-Filme aber auch am Herzen gelegen haben müssen, denn sie heißt: Sissi.
Robin Williams (21.7.1951 - 11.8.2014)
Ob als "Mork vom Ork" , als "Mrs. Doubtfire" oder als Psycho-Killer in "Insomnia" : Robin Williams hat alle Facetten der Schauspielerei beherrscht. Komisch und ernst. Sanft und gewaltsam. Sprachgewaltig und fast still. Ein riesiges Talent in einem kompakten Körper. Ein Mensch, der andere Menschen unterhalten wollte. Und dies meisterhaft konnte. Dabei blieb verborgen, dass er privat zu kämpfen hatte. Gegen schwere Depressionen. Und gegen Parkinson im Anfangsstadium. Schlussendlich sah er keinen Ausweg mehr und erhängte sich im Sommer 2014. Zuvor hatte er schon gegen die Drogensucht zu kämpfen, gewann, verlor und gewann wieder. Als Comedian fing er Ende der 70er Jahre an, später kam er zum Film. Seine Rollen deckten die volle Bandbreite ab: Sentimental, dramatisch, komisch, psychotisch. Einen Oscar bekam er für seine Nebenrolle in "Good Will Hunting" . Seinen letzten Auftritt hatte der dreifache Vater im dritten Teil der "Nachts im Museum"-Reihe, der gerade im Kino läuft. In Vergessenheit wird er aber nie geraten. Weil er so viele verschiedene Seiten hatte und nur ein Ziel: Die Leute glücklich zu machen.
Joachim Fuchsberger (11.3.1927 - 11.9.2014)
Fast jeder Deutsche kannte ihn unter dem Spitznamen "Blacky": Joachim Fuchsberger. Der übrigens nicht von seinen in der Jugend pechschwarzen Haaren herrührte, sondern einer angedichteten Liebe zur Whisky-Marke "Black & White". Bevor er einer der bekanntesten Schauspiel- und Showgrößen im deutschen Fernsehen wurde. Geboren wurde Fuchsberger in Stuttgart, seine Jugend fiel dem Krieg und der darauffolgenden Kriegsgefangenschaft zum Opfer. Bis er zum Funk kam, arbeitete er sogar unter Tage. Vom Hörfunksprecher kam er zur Schauspielerei, Mitte der 50er Jahre war er nicht mehr aus der deutschen TV-Landschaft wegzudenken. Als Seriendarsteller, in Edgar-Wallace-Filmen , Moderator, Showmaster - er war ein Multitalent und die Bühnen sein Leben. Dabei galt er auch als eigen, ging stets seinen Weg und nahm Kritik oft persönlich. Mit seiner zweiten Frau Gundula war er fast 60 Jahre verheiratet. Ein schwerer Schicksalsschlag war der Tod seines Sohnes Thomas im Jahr 2013. Gesundheitlich angeschlagen war er schon seit vielen Jahren, Schlaganfälle machten ihm zu schaffen, auch das Herz. Das schlug am 11. September 2014 ein letztes Mal. Zuvor hatte er die Deutschen gute 60 Jahre im Fernsehen begleitet, in guten wie in schlechten Zeiten.
Udo Jürgens (30.9.1934 - 21.12.2014)
Erst Ende September feierte Udo Jürgens seinen 80. Geburtstag und sprühte noch voller Tatendrang: Mit seinem im Februar erschienenen Album "Mitten im Leben" startete er am 24. Oktober nochmal zu einer großen Tour durch Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er war der größte deutschsprachige Musik-Entertainer, der im Laufe der Jahrzehnte unwiderstehlich die Lücke zwischen Schlager, Chanson und Pop ausfüllte und in seinen Liedern immer wieder gegen den Strich gebürstet hat. In einem Gespräch mit der "Zeit" sagte Jürgens mal, er wäre "ohne die Musik schon längst entweder im Irrenhaus gelandet oder grausam im Leben gescheitert". Am 21. Dezember 2014 ist Udo Jürgens unerwartet bei einem Spaziergang zusammengebrochen und wenig später an akutem Herzversagen verstorben. Sein Tod stürzte ein ganzes Land in Trauer.
Joe Cocker (20.5.1944 - 22.12.2014)
70 Jahre wurde Joe Cocker alt. Dann verlor der Sänger mit der markanten Reibeisen-Stimme den Kampf gegen den Krebs. Was übrig bleibt sind nicht nur knapp 40 Alben, sondern eine bewegte Karriere voller Höhepunkte und Erfolge, Skandale und Comebacks. Der gelernte Gasinstallateur aus der englischen Industriestadt Sheffield wurde weniger mit eigenen Songs als mit Coverversionen weltberühmt. Unvergessen ist sein Auftritt beim Woodstock Festival im August 1969, als er dem Beatles-Hit "With a Little Help from My Friends" eine vibrierende Seelentiefe gab. Joe Cocker hauchte sie dem Erfolgssong nicht ein, er krächzte und schrie dem Publikum seine Gefühle entgegen und drosch mit bloßen Händen auf eine imaginäre Gitarre ein. Von da an hatte er seine Performance für die Ewigkeit gefunden, von da an war er ein Star - bis zuletzt.
Auch diese Promis gingen 2014 von uns
Nicht weniger traurig ist das Ableben der Hollywood-Legenden Shirley Temple (23.8.1928 - 10.2.2014) und Lauren Bacall (16.9.1924 - 12.8.2014), des amerikanischen Schauspielers James Garner (7.4.1928 - 19.7.2014) und seines englischen Kollegen Bob Hoskins (26.10.1942 - 29.4.2014). Über sein Heimatland Großbritannien hinaus trauerten Fans auch um Regisseur und Schauspieler Richard Attenborough (29.8.1923 - 24.8.2014).
Die europäischen Royals trugen Königin Fabiola von Belgien (11.6.1928 - 5.12.2014) und Herzogin von Alba (28.3.1926 - 20.11.2014) zu Grabe. In Deutschland nahm man von Charakterdarsteller Gottfried John (29.8.1942 - 1.9.2014), Schauspieler Peer Augustinski (25.6.1940 - 3.10.2014) und Entertainer Heinz Schenk (11.12.1924 - 1.5.2014) Abschied. Der Literaturbetrieb in Deutschland gedachte Peter Scholl-Latour (9.3.1924 - 16.8.2014), Frank Schirrmacher (5.9.1959 - 12.6.2014), Siegfried Lenz (17.3.1926 - 7.10.2014) und Ralph Giordano (23.3.1923. - 10.12.2014).
Tragisch war das Ableben der US-Entertainerin Joan Rivers (8.6.1933 - 4.9.2014), deren Tod auf Komplikationen bei einer OP zurückzuführen ist. Die Designerin und Lebensgefährtin von Mick Jagger, L'Wren Scott (28.4.1964 - 17.3.2014), brachte sich selbst um. Oscar de la Renta (22.7.1932 - 20.10.2014) war wohl einer der einflussreichsten Modeschöpfer des 20. Jahrhunderts, was auch für Big Bank Hank (11.1.1956 - 11.11.2014) in seinem Metier galt, der als Hip-Hop-Pionier in die Geschichte eingehen wird.