Diese Uhren sind so berühmt wie ihre Besitzer

Uhren, die die Zeit für Berühmtheiten angezeigt haben, erzielen Rekordpreise bei den Auktionen und erlangen teilweise einen ebenso hohen Bekanntheitsgrad wie ihre Träger. Erfahren Sie hier welche Uhren jeder kennen sollte und woran Sie sie erkennen.
Handtaschen, Schmuck - und auch Uhren. Oft erlangen Accessoires ähnlich große Berühmtheit wie ihre prominenten Träger. Die teuerste Uhr der Welt ist im Augenblick noch eine Rolex Daytona. Jahrzehntelang zierte sie das Handgelenk der Hollywood-Legende Paul Newman. In dem Moment als der Hammer im Auktionshaus Phillips in New York fiel, stockte der Uhrenwelt der Atem: Für 15,2 Millionen Euro wechselte das gute Stück den Besitzer. Dabei war die Daytona 6239 im Jahr 1968/69 als Newmans Ehefrau ihm die Uhr schenkte ein Ladenhüter für rund 200 US-Dollar. Weil Newman ein leidenschaftlicher Rennfahrer war, ließ sie auf der Rückseite übrigens: "Drive Carefully. Me" eingravieren.
Phönix aus der Asche
Es bleibt allerdings abzuwarten, ob Newmans Daytona den Rekord halten kann, denn im Dezember kommt die Rolex Submariner von Steve McQueen unter den Hammer. Die Submariner mit der Referenz 5513 wurde vermutlich in den 60er Jahren von McQueen gekauft. In den 70er Jahren verschenkte er die Uhr als Zeichen seiner Wertschätzung an seinen Freund und Stuntman Loren Janes. McQueen ließ hierzu auf der Rückseite "Loren, the best damn stuntman in the world. Steve" eingravieren. Das Besondere an dieser Uhr ist, dass sie 2016 während der katastrophalen Waldbrände um Los Angeles in Janes Haus verbrannte und als verloren galt. Janes Familie fand die schwer beschädigte Uhr in der Asche und schickte sie zu Rolex. Dort wurde die Uhr repariert. Ihr mattes Ziffernblatt stammt übrigens von einer 5512, allerdings fand dieser Austausch schon vor der Generalüberholung statt. Es bleibt spannend welchen Preis die Uhr erzielen wird. Fest steht nur, dass ein Teil des Erlöses der Wohltätigkeitsorganisation "Boys Republic" zu Gute kommen wird.
Die zeitlose Bond-Uhr
James Bonds Vorliebe für teure Rolex-Uhren ist mindestens ebenso bekannt wie sein bevorzugter Drink. In dem Streifen "Leben und sterben lassen" trug Roger Moore 1972 eine Rolex Submariner 5513. Obwohl diese Uhr die Zeit nicht mehr anzeigen kann, wechselte sie 2015 über das Auktionshaus Phillips den Besitzer und zwar für unglaubliche 335.000 Euro. Für Bond-Fans und Rolex-Sammler ist diese Uhr gleichermaßen interessant, denn für den Film musste die Rolex komplett umgearbeitet werden. Sogar das Uhrwerk wurde entfernt, damit die von "Q" eingebauten Gadgets wie eine Kreissäge und ein starker Magnetfeldgenerator im Gehäuse der 39,5 Millimeter großen Edelstahluhr Platz finden.
Für die Kreissäge wurde der Rand der Lünette zu scharfen Zähnen geschliffen, die mithilfe von Druckluft rotieren. Damit durchtrennte Agent 007 im Film ein Seil, um das Medium Solitaire (Jane Seymoure) zu retten. Der Einsatz des Magnetfeldgenerators, um den Reißverschluss des Kleids der italienischen Agentin Miss Caruso (Madeline Smith) zu öffnen, war allerdings nur ein Filmtrick: Durch ein kleines Loch in der Uhr wurde ein durchscheinender Draht gefädelt, der den Reißverschluss öffnete. Einzig unverändert blieb das Zifferblatt der James-Bond-Uhr. Unverkennbar ist die Uhr an ihrer Gravur auf der Rückseite des Gehäuses: "Roger Moore 007".
Die Uhren der Kennedys
Zu seiner Amtseinführung am 20. Januar 1961 trug John F. Kennedy eine rechteckige Omega "Ultra Thin" mit 18-Karat-Goldgehäuse und schwarzem Lederarmband. Diese Uhr hatte ihm sein Freund Grant Stockdale geschenkt - im festen Glauben an den bevorstehenden Wahlerfolg. Er hatte deshalb auf der Rückseite eingravieren lassen: "Dem Präsidenten der USA John F. Kennedy von seinem Freund Grant". Im Jahr 2005 kaufte Omega die Uhr für 350.000 US-Dollar zurück, um sie im hauseigenen Uhren-Museum in Biel auszustellen. Im Jahr 2008 ist diese Uhr als limitierte Sonderedition mit 261 Exemplaren von Omega neu aufgelegt worden. Optisch ist die JFK-Gedenk-Uhr identisch mit dem Originalmodel von 1961 und kostete rund 8.000 US-Dollar. Inzwischen ist die Auflage allerdings vergriffen.
In John F. Kennedys Besitz befand sich auch eine goldene Rolex "Day-Date". Diese Uhr schenkte ihm Marilyn Monroe zu seinem 45. Geburtstag; sie hat auf der Rückseite die Gravur: "Jack, with love as always from Marilyn, May 29th, 1962". Es war übrigens genau jener Geburtstag zu dem Marilyn Monroe ihm das berühmte "Happy Birthday Mr. President" sang. Aus Furcht vor einem Skandal überließ Kennedy die Uhr seinem Adjutanten Kenneth O'Donnell mit der Aufforderung, sie verschwinden zu lassen. Zum Glück kam O'Donnell diesem Auftrag nur bedingt nach.
2005 wurde diese Uhr inklusive der Uhrbox und dem darin enthaltenen Liebesgedicht für 120.000 US-Dollar versteigert. Die goldene Cartier-Uhr "Tank" mit römischen Ziffern und schwarzem Lederarmband, seiner Frau Jackie Kennedy ist übrigens seit 2017 in Besitz von Kim Kardashian-West. Stolze 379.000 US-Dollar soll sie dafür bezahlt haben. Das Auktionshaus Christie's hatte lediglich einen Preis von 60.000 bis 120.000 US-Dollar erwartet.