Dieser Song wird deinen Film verändern

Es muss nicht immer "My Heart Will Go On" sein: "Scrubs"-Star Zach Braff hat mit dem Soundtrack zu seinem ersten Film "Garden State" eine Compilation aus Indieperlen zusammengestellt, die sogar die Grammy-Jury überzeugte. Jetzt erscheint sein zweiter Film - und mit ihm wieder eine ganz besondere Musikauswahl von Bon Iver bis Badly Drawn Boy.
"Dieser Song wird dein Leben verändern", sagt Natalie Portman in"Garden State" zu Zach Braff, während sie ihm einfach frech imWarteraum ihres Psychiaters die Kopfhörer aufsetzt. Als nächsteshört man "New Slang" von The Shins, einer bis dato vollkommenunbekannten amerikanischen Indieband. Der Film katapultiert dieJungs mit dem Gespür für ganz besondere Gitarrenmelodien vomGeheimtipp-Status zu Stars der Indieszene. Bis heute ist "NewSlang" ihr Aushängeschild.
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Doch "New Slang" war nicht nur ein Glückstreffer. "Scrubs"-StarZach Braff, der mit diesem Film sein Regiedebüt gab, bewies mit demgesamten Soundtrack zu "GardenState" einHändchen für besondere Filmmusik. Neben The Shins sind darauf auchdie jungen Coldplay, ein damals noch unbekannter Iron & Wineoder der bereits verstorbene Songwriter Nick Drake zu hören. FrouFrou, eine Band um Imogen Heap, feierte dank ihres Beitrags zu demFilm sogar den verspäteten Erfolg ihres Albums. Schließlich gewannder sensible Indie-Soundtrack sogar den Grammy für die besteCompilation. Punktlandung für Braff.
Musik und Film waren natürlich schon vor "Garden State" eineunschlagbare Kombination. In vielen Filmen nimmt die Musik eineebenso wichtige Rolle ein wie die Bilder, kann sie Gefühle dochnoch direkter transportieren. Für "ChristianeF. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" sangBowie höchstpersönlich sein "Heroes". The Verves "Bitter SweetSymphony", Blurs "Coffee & TV" oder Placebos "Every You EveryMe" werden auf ewig mit der Stimmung des versnobtenGeschwisterpaares aus "EiskalteEngel" verknüpftsein. Ganz zu schweigen vom Pixies-Hit "Where Is My Mind", der dasFinale von "Fight Club" untermalt und die Lieblingsband von KurtCobain auch unter Musikmuffeln weltbekannt machte. Und welche Musikkönnte das märchenhaft-melancholische französische Lebensgefühl vonAmelie besser übertragen als Yann Tiersens verträumtes Pianostückaus "Diefabelhafte Welt der Amelie"?
Wer auf der Suche nach toller musikalischer Untermalung für dieMomente ist, in denen aus dem Off das eigene Leben resümiert wird,der wird bei "Grey'sAnatomy" fündig.Die Serie hat ein besonderes Gespür für Musik, die denschwermütigen Momenten des Lebens einen besonderen Anstrichverleiht. Davon profitierten zum Beispiel Ingrid Michaelson oderSnow Patrol, die dank der TV-Ärzte ihren Durchbruch feierten. DieRockfraktion hat derweil Spaß mit den Indie-Lieblingen von Edwardund Bella: Die Blockbuster-Saga "Twilight" schmeißtin ihren Soundtracks mit Alternative-Helden nur so um sich. Sofreuen sich Muse, Paramore, Lykke Li, Sea Wolf, Radioheads ThomYorke, Editor und Grizzly Bear seit dem Teenie-Erfolg über eineganz neue Zielgruppe.
Zurück zu Zach Braff. Der hat nun, zehn Jahre nach "GardenState", seinen zweiten Film gedreht - und ihn wieder mit einerhandverlesenen Auswahl an Indieperlen aufgewertet. In "Wish I WasHere", der mit Kate Hudson und Braff in den Hauptrollen am 9.Oktober in die deutschen Kinos kommt, geht es um einen erfolglosenSchauspieler, der aus Geldmangel seine Kinder zuhause unterrichtenwill - und immer weiter vom eigentlichen Lehrplan abweicht.Musikalisch wird diese Schule des Lebens begleitet von denLieblingen der Indieszene: Badly Drawn Boy, der schon denSoundtrack zu Nick Hornbys Romanverfilmung "About A Boy"geschrieben hat, ist dort zu hören, genau wie der allseitsgeliebte, Grammy-premierte Singer/Songwriter Bon Iver, Cat Power inKooperation mit Coldplay und die Newcomer The Head And The Heart.Und natürlich sind auch wieder The Shins dabei.