"Einfach Ja sagen": Das rät Shonda Rhimes in ihrem Buch

Sechs Wörter reichen, damit Seriengenie Shonda Rhimes ihr Leben umkrempelt. Ein Jahr lang wird sie zu allem Ja sagen. Was sie dabei erlebt hat, teilt sie mit ihren Fans in ihrem Buch "Das Ja-Experiment".
Shonda Rhimes ist Drehbuchautorin, Produzentin und Schöpferin der populären Serien "Grey's Anatomy", "Private Practice", "Scandal" und "How to Get Away with Murder". Die 46-Jährige zählt zu den mächtigsten Frauen in Hollywood und schaffte es bereits zweimal auf die Liste des "Time Magazine" der einflussreichsten Menschen weltweit. Auf dem Papier klingt das traumhaft, doch die alleinerziehende Mutter dreier Töchter plagen Selbstzweifel. Sie ist introvertiert und menschenscheu.
"Du sagst nie zu irgendetwas Ja", diesen Satz ihrer ältesten Schwester nimmt sie sich schließlich zu Herzen. Shonda Rhimes beschließt, ein Jahr lang zu allem Ja zu sagen. Vor allem zu Dingen und Gelegenheiten, die ihr panische Angst einflößen. Wie dieser Entschluss ihr Leben verändert hat, können ihre Fans in ihrem Buch "Das Ja-Experiment - Year of Yes: Wie ein kleines Wort dein Leben ändern kann!" (Heyne Verlag, 320 Seiten, 16,99 Euro) nacherleben. Das ist witzig, gespickt mit Ironie und überraschend ehrlich.
Ja? Ja!
Shonda Rhimes erzählt zum Beispiel, wie sie sich darauf eingelassen hat, in die Talkshow von Jimmy Kimmel zu kommen. Allerdings nur, wenn ihr Segment nicht live aufgenommen wird - schwierig bei einer Live-Sendung. Sie erklärt zudem, dass sie das Muttersein nicht als Job ansehe: "Es ist, was wir sind. Es ist, was ich bin. Einen Job kann man kündigen. Beim Muttersein geht das nicht. Mutter bin ich für immer", schreibt Rhimes. Zudem stellt sie klar, dass sie sich nicht dafür schäme, eine Nanny zu engagieren, die ihr dabei helfe, sich um ihre Kinder zu kümmern. Ein Mann müsse sich nie dafür entschuldigen, Hilfe im Haushalt und bei den Kindern anzunehmen.
Rhimes verpackt ihre persönlichen Erfahrungen mit einer Brise Gesellschaftskritik. Kleine Anekdoten aus Hollywood auf der einen Seite, ehrliches Ringen mit dem Alltag und dem Leben auf der anderen Seite. Je mehr die 46-Jährige zu gesellschaftlichen Verpflichtungen in der Traumfarbrik zusagt, desto überflüssiger kommt sie sich schließlich in ihren eigenen Wänden vor. An einem Glamour-Abend spielt sie lieber mit ihrer Tochter: "Es ist nur Liebe. Mehr nicht", erklärt Rhimes. Doch es ist gerade diese Liebe, die ein kleines Feuer in ihr wieder erwachen lässt. "Wie durch Magie."
Rhimes sagt in ihrem Buch Ja zu vielen Dingen: zur Wahrheit, ihrem Körper, zu schwierigen Gesprächen, zu sich selbst oder dem Austanzen - allen "Grey's Anatomy"-Fans dürfte das bekannt vorkommen. Das Austanzen ist ein Ritual von Meredith Grey (Ellen Pompeo) und Cristina Yang (Sandra Oh). Sie sagt allerdings auch einmal Nein - indem sie Ja zur Wahrheit sagt: Sie will nicht heiraten. Niemals. Daran zerbricht ihre Beziehung. Es tut weh, das zu lesen und bringt einen auch ins Grübeln. Shonda Rhimes' Regel ist simpel: Es gibt keine Regeln. Für sie hat das "Ja-Experiment" viel bewirkt. Ob das für jeden etwas ist, darf jeder selbst entscheiden. Auf jeden Fall ist es eine Ode an das Man-Selbst-Sein, das Glücklich-Sein und an die Liebe. Ja!