Felix Klare: "Kinder gehören nicht zum Film"

Zora Thiessens Babybauch beim UFA Empfang auf dem Münchener Filmfest ließ keinen Zweifel: Bei Felix Klare und seiner Frau ist das vierte Kind unterwegs. Wird die Vaterrolle für Klare nun bald noch schwieriger? spot on news hat nachgefragt.
Erneut Vaterfreuden für Felix Klare (35, "Tatort"): Bei dem Schauspieler und seiner Frau Zora Thiessen (33) ist nun bereits das vierte Kind unterwegs. Bei dem UFA Empfang im Rahmen des Münchener Filmfests präsentierte die Schauspielerin stolz ihren Babybauch. Die Nachrichtenagentur spot on news sprach mit Klare exklusiv über seine Rolle als Vater und die Tücken einer großen Familie.
Was für eine Art Vater sind Sie? Sind Sie streng?
Felix Klare: Ich versuche, ein konsequenter Vater zu sein. Mal ist das streng und mal nicht.
Nun ist ja wieder ein Kind unterwegs, da wird es wohl noch turbulenter bei Ihnen zu Hause.
Klare: Ich habe ja immerhin schon dreifache Erfahrung auf dem Gebiet. Andererseits betrachte ich natürlich jedes Kind als Individuum. Auf jeden Fall wird es dann noch einmal mehr Planung bedürfen, wenn das nächste Kind da ist. Aber da sind wir mittlerweile auch schon kleine Profis.
Haben Sie denn das Gefühl, es wird mit jedem Kind leichter?
Klare: Das kommt ganz auf die Situation an. Aber ich habe es nicht so erlebt, dass mehr Kinder mehr Arbeit machen. Es gibt auch wahnsinnig viele Vorteile, viele Kinder zu haben.
Hat man den bei vier Kindern noch genug Zeit für jedes Kind ganz individuell?
Klare: Das ist eine gute Frage. Schon jetzt bei dreien habe ich manchmal das Gefühl, dass man an schwierige Punkte kommt. Dadurch, dass sie auch alle unterschiedliche Altersstufen haben, müssen wir als Eltern jeweils ganz anders mit dem Kind sprechen und umgehen. Die Bedürfnisse und Ansprüche an die Eltern sind sehr unterschiedlich. Ein größeres Kind braucht die Eltern nicht mehr in so einer Körperlichkeit wie ein kleines Kind.
Hatten Sie schon immer den Wunsch nach einer großen Familie.
Klare: Als ich selber noch Kind war, habe ich mir das gewünscht, weil ich selbst das Jüngste von vier Kindern bin. Ich hatte mir immer kleinere Geschwister gewünscht aber keine bekommen. Vielleicht hat sich das unbewusst ins Erwachsenenalter übertragen, wer weiß.
Thema "Tatort": Wie wird es mit Kommissar Bootz weitergehen?
Klare: Den nächsten Tatort haben wir schon gedreht, das wird erstmals ein Tiefpunkt für Bootz sein. Er rutscht erstmal ziemlich ab. Was danach kommt, wird man sehen. Dann ist alles wieder offen. Ich bin ein junger Mensch, und meine Figur ist das auch, das kann sich in alle möglichen Richtungen entwickeln.
Gibt es denn Parallelen zwischen Ihnen und der Figur?
Klare: Nein, überhaupt nicht.
Wie lange wollen Sie denn beim "Tatort" weitermachen?
Klare: Ich entscheide das ein bisschen danach, welche anderen Angebote noch da sind. Denn ich bin kein "Tatort"-Kommissar, sondern Schauspieler. Ich habe den Beruf erwählt, um möglichst viele verschiedene Sachen machen zu können.
Stört es Sie denn, wenn Sie manchmal in erster Linie als "Tatort"-Kommissar identifiziert werden?
Klare: Anfangs störte mich das schon. Aber ich gebe mir Mühe, mir auch abseits des "Tatort" prägnante Stoffe auszusuchen. Zum Beispiel "Bis nichts mehr bleibt", den ersten fiktionalen Film über Scientology, oder die Rolle des Rechtsanwalts in dem Film über Harry Wörz, der 12 Jahre lang unschuldig im Gefängnis saß. Ich versuche, mir Themen und Rollen zu sichern, die sich möglichst vom "Tatort" unterscheiden. Vielleicht drehe ich ja auch einmal eine Komödie. Die muss dann allerdings wirklich gut sein.
Wäre eine Komödie ein großer Wunsch von Ihnen?
Klare: Ursprünglich komme ich aus dieser Ecke. Da liegen eigentlich meine großen Stärken, zumindest wurde mir das an der Schauspielschule von den Dozenten immer gesagt. Das hat sich bisher nur noch nicht ergeben. Es kamen mal Angebote, aber das war absolut nicht der Humor, den ich mir vorgestellt habe. Da hapert es in diesem Land manchmal noch ein bisschen. Ich könnte mir auch vorstellen, auch mal die Seiten zu wechseln und Regie zu führen. Das könnte dann vielleicht auch eine Komödie werden.
Vielleicht auch was mit Kindern?
Klare: Mit Kindern beim Film bin ich nicht unbedingt einverstanden. Ich finde, da gehören die nicht hin.
Ihre eigenen Kinder würden Sie also auch nicht vor der Kamera haben wollen?
Klare: Die eigenen noch am ehesten. Allerdings nur, wenn ich dabei wäre und wenn sie es ausdrücklich von sich aus wollten.
Wenn also ihre Kinder eines Tages sagen würden, sie wollen in einem ihrer Filme mitspielen, dann wäre das in Ordnung?
Klare: Das wäre dann in Ordnung. Zumindest würde ich mit ihnen darüber sprechen.