Kunst und Krempel: Was Burt Reynolds' Hab und Gut wert ist

Er will es ja nicht zugeben - aber es gibt Grund zur Annahme, dass Film-Altstar Burt Reynolds pleite ist. Bei einer Auktion sind kürzlich 676 Erinnerungsstücke des Stars unter den Hammer gekommen. Ein kultiges Film-Auto und ein Golden Globe brachten durchaus Kohle. Manches fiel aber auch in die Kategorie "Ramsch".
Was war Burt Reynolds ( "Auf dem Highway ist die Hölle los") einst für ein Star: Er trug den maskulinsten Schnauzbart der westlichen Welt und Preise wie den Golden Globe und den Emmy davon. Er war das (vermutlich) erste männliche Nacktmodell auf einem Ausklappposter eines Magazins. Das alles war in früheren Jahrzehnten. Nun ist Reynolds 78 Jahre alt, glänzte zuletzt bestenfalls mit Serien-Kurzauftritten und ist augenscheinlich pleite. Bei einer Auktion kamen kürzlich ganze 676 persönliche Erinnerungsstücke des Stars unter den Hammer - die Webseite des Auktionshauses Julien's Auctions dokumentiert das Ergebnis.
Die Liste verrät unter anderem, dass Trash-Kult so schnell nicht verblasst: Ein Exemplar des 1977er Pontiac Trans Am, jenes Autos, das Reynolds auch in der Actionkomödie "Ein ausgekochtes Schlitzohr" fuhr, brachte umgerechnet satte 367.000 Euro ein. Ein Spielzeugmodel davon immer noch rund 6.000 Euro. Auch mit alten Auszeichnungen lässt sich Geld machen: Reynolds Emmy erzielte in der Auktion knapp 23.000 Euro, der Golden Globe 17.300 Euro. Reynolds Goldene Himbeere als "Schlechtester Nebendarsteller" aus dem Jahr 2009 kam offenbar leider nicht unter den Hammer.
Weniger begehrt waren jene Gegenstände, die Reynolds wohl eher aufgrund einer verzweifelten "Alles muss raus"-Attitüde auf den Auktionstisch brachte: Der Listenpunkt "Burt Reynolds Krawatten" zog nur rund 300 Euro. "Bierdeckel und Aschenbecher" brachten einen ähnlichen Betrag. Eine lange Reihe amerikanischer Gemälde schien auf geringes Interesse gestoßen zu sein. Und die ganze Liste erweckt den mitleiderregenden Eindruck, in Reynolds Zuhause gebe es nun ausreichend Platz, um die komplette Möbelausstellung eines schwedischen Einrichtungshauses unterzubringen.
Reynolds selbst hatte erklärt, es gehe bei der ganzen Auktion nicht darum, Geld zu machen: Für die Erinnerungsstücke gebe es eben weder Platz noch Verwendung - und überhaupt sei er es "ehrlich gesagt satt, so viele Bilder von mir selbst in meinem eigenen Heim zu sehen". Ob der Sportfan es aber auch satt war, die signierten Fotos von Muhammad Ali und des Vorbildes der "Rocky" -Filme, Rocky Marciano, anzusehen?
Entscheidender ist vielleicht der zweite Punkt, den Reynolds als Grund für die Auktion nannte: "Ich schlage mich seit vielen Jahren mit einem Geschäftsstreit herum, und hatte eine teure Scheidung", erklärte er. Just Ex-Frau Loni Anderson hatte Reynolds im Juli übrigens verklagt. Reynolds habe Jahrzehnte nach der Scheidung immer noch nicht die volle Abfindung gezahlt. Um rund 191.000 Euro geht es offenbar. Vielleicht hat die Auktion dieses Problem ja gelöst. Insgesamt waren die Erinnerungsstücke aus Reynolds langer Karriere den Bietern nämlich gut zwei Millionen Euro wert.