Mike Krüger: Rückblick auf eine einsame Kindheit

Comedian Mike Krüger hatte in seiner Kindheit nicht viel zu lachen. In einem neuen Interview erzählt er von quälenden Verlusten und Schlägen im Internat.
Es ist ein altes Klischee, das vom traurigen Clown, hinter dessen Lachen sich Einsamkeit oder Trauma verbirgt. Im Fall von Mike Krüger (63, "Stau mal wieder" ) ist da durchaus etwas Wahres daran. Im Interview mit dem Magazin "Stern" zum Erscheinen seiner Autobiografie "Mein Gott, Walther: Das Leben ist oft Plan B" erzählt er von einer Kindheit voller Einsamkeit und Gewalt.
Seine Mutter war gestorben, als Krüger drei Jahre alt war. Die Umstände ihres Todes erfuhr er erst Jahrzehnte später. "Man hat mir damals nichts gesagt, nichts erklärt", sagte Krüger dem "Stern". Es sei quälend gewesen, die Mutter zu verlieren und nichts darüber zu wissen.
Ins Internat abgeschoben
Hinzu kam, dass sich danach keiner richtig um ihn gekümmert habe. "Ich habe darauf mit Aggressivität reagiert. Ich wurde das, was man ein schwieriges Kind nennt", sagte Krüger. Es habe auch nicht geholfen, dass sein Vater nicht lange nach dem Tod seiner Frau wieder geheiratet hatte und ein weiteres Kind bekam. "Ich habe dann vor allem gestört."
Mit zehn Jahren wurde Krüger schließlich in ein Internat geschickt. Dort sei Gewalt an der Tagesordnung gewesen. "Am schlimmsten war, dass ich einer von den Kleinen war", erklärte Krüger. "Die Älteren machten mit dir, was sie wollten." Doch nicht nur von Mitschülern erfuhr er Misshandlung. Auch die Erzieher hätten selbst zugeschlagen, wie der 63-Jährige weiter erzählt. "Das Erschütterndste ist für mich bis heute, dass die Eltern das damals ausdrücklich erlaubten."
Eigenes Familienglück
Eine Therapie hat Krüger nie gemacht. Stattdessen habe er seine Erlebnisse mit seiner Frau Birgit aufgearbeitet, die ebenfalls keine leichte Kindheit gehabt habe. Die eigene Familie ist Krüger sehr wichtig. Zu seiner Tochter habe er ein "sehr inniges Verhältnis", wie er betont. "Sie ist der wichtigste Mensch für mich."