Mireille Mathieu: Das macht die Grande Dame des Chansons heute

Schwarzes Kleid, Pagenfrisur, erhobene Hand: Mireille Mathieu steht noch auf der Bühne wie vor 50 Jahren.
Mireille Mathieu, die Grande Dame des französischen Chansons, feiert ihren 75. Geburtstag. Noch heute steht die Sängerin auf der Bühne.
Über 190 Millionen verkaufte Tonträger, eine internationale Karriere und Ikonenstatus: Mireille Mathieu, in Deutschland auch als "Spatz von Avignon" bekannt, hat ein beeindruckendes Lebenswerk vorzuweisen. Und damit ist noch lange nicht Schluss: Die Grande Dame des Chansons, die am 22. Juli ihren 75. Geburtstag feiert, steht noch immer auf der Bühne.
Mathieu wurde 1946 als ältestes Kind von 14 Geschwistern in Avignon geboren. Die Großfamilie lebte in ärmlichen Verhältnissen, doch das zierliche Mädchen wollte hoch hinaus: Bereits mit vier Jahren hatte Mathieu ihren ersten Auftritt als Sängerin und eiferte ihrem großen Vorbild Édith Piaf (1915-1963) nach. Im Alter von 19 Jahren sang sie im französischen Fernsehen - und wurde in der Folge zum Weltstar.
Auch mit 75 Jahren noch auf der Bühne./p>
Erst Ende Juni gab sie bekannt, im Dezember drei Konzerte zu geben: in Bratislava sowie Brünn und Prag. Ihr bis dato letztes Album veröffentlichte Mireille Mathieu 2019 mit "Cinéma", auf dem sie Melodien bekannter Hollywoodklassiker interpretierte. Im Mai 2021 erschien zudem ihr erstes Album "The Fabulous New French Singing Star" (1966) in einer remasterten Version. Seit kurzer Zeit präsentiert sie sich ihren Fans außerdem auf ihrem Instagram-Account, den die Sängerin seit dem vergangenen November betreibt.
Mireille Mathieu: "Wenn ich singe, geht es mir sofort besser"
Neben ihrer Stimme ist auch ihr zeitloses Aussehen eines ihrer Markenzeichen: Seit über 50 Jahren trägt sie ihren ikonischen brünetten Bubikopf und schwarze Kleider, auch das Make-up hat sich nicht verändert. Ihr Privatleben hat sie stets aus der Öffentlichkeit herausgehalten - von einer großen Liebe etwa ist nichts bekannt, Mireille Mathieu ist kinderlos.
Einblicke in ihr Seelenleben gibt sie nur selten, etwa im Interview mit der Wochenzeitung "Journal du Dimanche": Die Französin verriet Ende 2020, wie es ihr im Lockdown erging. Mathieu, die seit 40 Jahren mit ihrer Schwester Monique zusammenlebt, könne "nicht mehr ohne Licht im Zimmer einschlafen". Demnach plagen sie Angstzustände, außerdem trauere sie noch immer um ihre Mutter Marcelle-Sophie Poirier, die 2016 mit 94 Jahren starb. Körperlich halte sich Mireille Mathieu jedoch fit, gesunde Ernährung und regelmäßige Gesangsübungen gehören demnach zu ihrem Alltag.
An ein Karriereende ist nicht zu denken: "Ich denke nicht daran, in Rente zu gehen. Was wäre ich denn ohne den Gesang?", sagte sie 2017 "Bild am Sonntag". "Egal wie schlimm eine Situation ist, wenn ich singe, geht es mir sofort besser."