Oscar Pistorius nach elf Monaten Haft in den Hausarrest entlassen

Ist es das Ende einer kurzen oder der Anfang einer langen Haft? Oscar Pistorius wird kommende Woche in den Hausarrest entlassen, doch es drohen ihm weiterhin mindestens 15 Jahre im Gefängnis.
Nach nicht einmal einem Jahr im Gefängnis wird der einstige Sprint-Star Oscar Pistorius am kommenden Dienstag wegen guter Führung in den Hausarrest entlassen. Nur etwa elf Monate verbrachte der beinamputierte Sportler somit im Gefängnis, den Rest der fünfjährigen Haftstrafe wird er aller Voraussicht nach in seinem Zuhause absitzen. Das berichtet unter anderem die britische Seite "Daily Mail".
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Dem Gesetz seiner südafrikanischen Heimat nach ist es dem Bericht zufolge keine Seltenheit, dass eine Haftstrafe von maximal fünf Jahren in einen Hausarrest umgewandelt wird, wenn ein Sechstel der Zeit abgesessen wurde. Bei Pistorius wäre das eigentlich schon nach zehn Monaten der Fall gewesen, doch öffentliche Kritik an der frühzeitigen Entlassung hätte sie bis jetzt verzögert, heißt es weiter.
War es doch Mord?
2013 hatte Pistorius seine damalige Freundin, das Model Reeva Steenkamp, mit mehreren Schüssen durch die Badezimmertür seines Hauses umgebracht und wurde daraufhin wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Er habe sie mit einem Einbrecher verwechselt, lautet bis heute seine Begründung für die Tragödie. Trotz seiner anstehenden Entlassung in den Hausarrest ist der 28-Jährige aber nicht vor einer Rückkehr ins Gefängnis sicher, ganz im Gegenteil. Im November wird es zu einer weiteren Anhörung kommen, bei welcher der Fall neu aufgerollt wird. Dabei wäre es sogar möglich, dass der Richterspruch von fahrlässiger Tötung zu Mord erweitert wird, was eine Gefängnisstrafe von mindestens 15 Jahren zur Folge hätte.