Russell Crowe: Vom Bad Boy zum Vollblut-Vater

An seiner neuen Rolle als Regisseur hat Russell Crowe sichtlich Gefallen gefunden. Das Wichtigste in seinem Leben sind jedoch seine Söhne.
Mit Russell Crowe (51) verbindet jeder etwas anderes, sei es den Oscar-prämierten Ausnahmeschauspieler, das kernige Sex-Symbol aus Australien oder den Telefon-zertrümmernden Bad Boy Hollywoods. Er selbst hat sich eine eigene Identität als Vollblut-Vater geschaffen - und neuerdings auch als Regisseur. Im Interview mit der "Bild am Sonntag" spricht Crowe nun darüber, wie seine beiden Söhne Charles (11) und Tennyson (9) sein Leben beeinflussen.
Den Trailer zu Russell Crowes Regiedebüt "Das Versprechen eines Lebens" gibt es auf MyVideo
"Wenn du erst mal Kinder bekommst, siehst du alles aus der Sicht eines Vater oder eine Mutter", erklärt Crowe der Zeitung. Als Aufgabe empfinde er seine Vaterrolle nicht. "Ich finde es nicht schwierig. Ein guter Vater zu sein, ist das absolut Wichtigste in meinem Leben", betonte er. "Vater zu sein, ist ein Privileg, keine Arbeit!" Selbst, wenn er über längere Zeit von Zuhause weg sei, um zu drehen, fühle er sich mit seinen Söhnen verbunden.
Neue Leidenschaft: Regie
Angesichts dessen ist es kaum verwunderlich, dass der Australier sich für sein Regiedebüt "Das Versprechen eines Lebens" (ab 7. Mai im Kino) die Geschichte eines Mannes ausgesucht hat, der nach dem Ersten Weltkrieg seine drei Söhne sucht, die seit der Schlacht von Gallipoli vermisst werden. "Diese Geschichte hat mich gefunden", sagte Crowe. Sie sei während einer schwierigen Phase in sein Leben getreten, in der er enorm viel arbeitete und die Trennung von seiner damaligen Frau Danielle (45) verkraften musste. "Und genau da bekam ich dieses Drehbuch zugeschickt. Das änderte alles. Ich wollte nur noch diese Geschichte verfilmen."
Crowe hat Geschmack daran gefunden, hinter der Kamera zu stehen. "Bislang dachte ich, ich hätte den besten Job der Welt, aber dann habe ich Regie geführt", sagt er. Bleibt zu hoffen, dass der 51-Jährige der Filmwelt als Darsteller nicht vollkommen abhandenkommt - auch wenn das möglicherweise bedeuten könnte, dass Hollywood um ein paar Skandale ärmer wäre. Seine Vergangenheit als reizbarer Rüpel sieht er selbst indes gelassen: "Hat nicht jeder von uns mal ein paar Scheißtage im Leben gehabt?"