"Bauer sucht Frau"-Finale: Zwei Anträge - und ein dickes Ende

Wenn ein TV-Finale tatsächlich mal zum Highlight wird: "Bauer sucht Frau" erlebte am Montag einen Ringtausch, ein fieses überraschendes Aus - und wilde Neuigkeiten von Sunnyboy Gerald.
Sieben Wochen "Bauer sucht Frau" sind am Montag zu Ende gegangen. So ein "Bauer sucht Frau"-Finale, das ist ein zweischneidiges Fernseherlebnis. Einerseits gibt es da die minutenlangen "Highlight"-Zusammenschnitte - für eingefleischte Fans ohnehin nur Wiederholung. Und wer sonst schaut schon zu? Auf der anderen Seite: Selten gibt es so authentische Momente in der Doku-Soap wie zum Finale. Zu sehen gibt es da bei den Abschlussinterviews alle Stadien menschlicher Beziehungen. Von unangenehmen Notlügen über große Liebe - bis zum Beweis, dass sich auch schon in wenigen Wochen fiese Trennungen und ein Gefühl des Scheiterns ergeben können. Dieses Jahr gab's sogar ein paar besonders dicke Enden.
Die großen Gewinner: Benny und Nadine in höchsten Liebes-Höhen
An der Spitze der positiven Gefühlsskala präsentierten sich eindeutig Benny und seine Nadine. Die beiden kamen als Einzige schon gemeinsam bei der Abschlussshow an - und zeigten Emotionen, die unmöglich gefakt sein konnten. Nadine vergoss beim Ansehen der Highlights sogar Tränen der Rührung. "Ich habe durch sie auch wieder Hoffnung und auch Träume", freute sich Benny. "Er hat mir gezeigt, was Liebe ist", erwiderte Nadine. Bald will sie zu ihrem Lieblingsbauern ziehen. Und dann, kurz vor Ende der Show gab es beinahe einen Moment aus einer ganz anderen TV-Sendung: Eine Art Antrag. "Nadine, ich lieb dich so", sagte Klaus und zückte zwei Ringe. "Was ist das?", fragte Nadine - "Freundschaftsringe!", beeilte sich Benni zu sagen. "Puh", sagte die. Und sah doch aus, als hätte sie eigentlich ganz gern "Ja" gesagt.
Auch gut dabei: Christa und Klaus Jürgen, Günther und Rosi
Ein Happy-End gab's augenscheinlich auch bei Christa und Klaus - die beiden dürften den Zungenkuss-Rekord des diesjährigen Finales eingeheimst haben, Zusammenschnitte und Interview zusammengerechnet. Allerdings musste sich der Bauer dafür wohl ein bisschen strecken - jetzt, "die Haare verändert, der Bart verändert", sei Klaus doch sehr ansehnlich, fand Christa. In jedem Fall wolle sie beizeiten "ihre Zelte abbrechen und an den Bodensee ziehen", kündigte sie an. Auch eine Altersklasse höher, bei Rosi und Günther gab's Küsse. "Ich glaube, das war eine gute Wahl", sagte Günther über Rosi. Allerdings: Die beiden hatten sich offenbar zuvor länger nicht gesehen. Ganz so wilde Blüten trieb die Liebe bei ihnen also scheinbar nicht.
Zweckgemeinschaften auf dem Weg? Sigrid und Reinhold, Tiwaporn und Klaus
Irgendwie rührend fiel auch das Wiedersehen von Sigrid und Reinhold aus. Stetig unbeholfen, aber doch hartnäckig umarmten sich die beiden. Funken sprühten nicht gerade - ohnehin war Sigrid schon beim Scheunenfest Reinholds zweite Wahl. Aber: Es ergab sich der Eindruck, dass die beiden einander gut tun. Es gehe ihm besser, "weil ich jemanden an meiner Seite habe, mit dem ich immer reden kann", sagte Reinhold. Mit einem Reisegutschein wollte Moderatorin Inka Bause die schüchterne Liaison vertiefen helfen. Etwas zu hinken schien hingegen die Verbindung von Klaus und Tiwaporn. "Bist du verliebt in Tiwaporn?", fragte Bause. Reinhold nickt. "Und du, Tiwaporn?" - "Vom Charakter her ja", antwortete die etwas zögerlich. "Wir versuchen es, ich gebe Klaus eine Chance", lautete der zweifelhafte Ausblick.
Kulturclash mit schlechten Chancen: Marlies und André
Einen unscheinbaren, aber denkwürdigen TV-Moment lieferten auch Marlies und André. Auf dem Berghof des Schweizers hatte es romantische Momente gehagelt - aber auch das ein oder andere Entsetzen über die "mittelalterlichen" Lebensbedingungen. "Ich gehe erst zurück, wenn das Haus dicht ist und nicht runterfällt und André mal was Ordentliches baut", sagte Marlies nun. "Ich habe gesagt, wir müssen leidenschaftlich sein, sonst klappt das nicht", erklärte André knapp. Leidenschaftlich fand er Marlies' Standpunkt wohl kaum. Ein leise beleidigtes "Nein" also.
Große Enttäuschung: Ann-Cathrin und Anton
Den wohl bittersten Moment hatte Ann-Cathrin zu überstehen. Während der Hofwoche hatte sie romantische Momente im Heuschober und am Lagerfeuer am See mit Anton verlebt. Zur Sendung kam sie allein. Anton entschuldigte sein Fehlen per Videobotschaft mit Hof-Pflichten. Auch Ann-Cathrin hat Anton nicht mehr gesehen. "Ich habe eine Nachricht bekommen, keinerlei Erklärung und seitdem haben wir keinen Kontakt mehr", berichtete sie. "Die Zeit war wunderschön, ich hab auf dem Hof so viel Tolles erlebt - ich bin einfach nur menschlich vom Anton enttäuscht", sagte die junge Frau sichtlich geknickt.
...und weitere Enttäuschte.
Immerhin: Allein blieb Ann-Cathrin in ihrem Leid nicht. Auch bei Claudia und Herbert gab's Kränkungen. Vorzeitig hatte die Kandidatin die Hofwoche verlassen. Nun drehte sich Herbert demonstrativ weg, als Claudia zum Finale erschien. Interesse erregte Claudia dafür bei Lothar, der sich entschieden hatte, keine seiner zwei Kandidatinnen zur Hofwoche zu bitten: "Vielleicht ergibt sich ja noch was...", tröstete er Claudia etwas offensiv. Allzu gut schienen die Chancen dafür aber nicht zu stehen. Micha, für den sich keine Kandidatin erwärmen konnte, blieb gleich ganz zu Hause.
Unschöne Misstöne gab's auch bei Uwe und Iris. "Sie hat sich so sehr einparfümiert, dass mir manchmal schon schlecht wurde", plauderte Uwe vor den Bauernkollegen aus. "Ihr Aussehen war ja schon sehr attraktiv, aber ihr wahres Gesicht hat sie dann erst gezeigt", beschwerte er sich bei Inka Bause über Iris' Putzbemühungen vor Ort. Allerdings schien Uwe von der Sendung insgesamt profitiert zu haben: Er schaute zum ersten Mal offen in die Kamera - und sagte ein neues Kontaktersuchen auf. Und über den "zweiten Bildungsweg", sozusagen, fand Herbert sein Glück. Auch er stand in der Hofwoche schnell alleine da. Später fand er, ganz allein, bei einem "Tag der offenen Tür" auf seinem Hof eine andere "Hübsche", wie er erzählte. Na dann: Herzlichen Glückwunsch.
Und dann war da noch der Traummann aus dem Süden...
Und was macht eigentlich Gerald aus Namibia, um den sich zum Sendungsstart gleich fünf Damen beworben haben? Er machte eine Frau sehr glücklich - und vermutlich so einige Zuschauerinnen traurig. Denn seine Anna kam mit einem Ring am Finger in die Sendung. "Das, was ich für Anna empfinde und fühle, habe ich noch nie für eine andere Frau gefühlt, ich bin auf jeden Fall verliebt", sagte er im Beitrag. Und erklärte dann: "Ich bin nicht so der Romantiker - aber ich mache doch, wenn ich mir sicher bin, Nägel mit Köpfen. Und ich habe Anna vor zwei Tagen gefragt, ob sie mich heiraten will."