Fünf Fragen zum neuen "Tatort: Virus"

Das bestimmende Thema im neuen "Tatort: Virus" aus Wien ist Ebola und die dadurch begründete Gefahr für die Bevölkerung und die Reaktionen der Behörden. Doch wie stellt es sich in der Realität dar? Was ist das für eine Krankheit und wie wahrscheinlich ist hierzulande eine Infektion?
Angst vor Ebola ist das bestimmende Thema des ersten Tatort-Krimis der Saison. Warum der Film mit dem Namen "Virus" mit dem Thema 1,5 Jahre nach offizieller Beendigung der Ebola-Epidemie um die Ecke kommt, bleibt wahrscheinlich das Geheimnis der Verantwortlichen. Dennoch stellt sich natürlich die Frage: Was ist das überhaupt für eine Krankheit? Wie sieht die derzeitige Situation aus und wie wahrscheinlich ist eine Infektion in Deutschland?
Was genau ist Ebola?
Das sogenannte Ebolafieber ist eine anteckende Infektionskrankheit, die durch Viren hervorgerufen wird. Der Name geht auf den Fluss Ebola im Kongo zurück. Dort konnte im Jahr 1976 erstmals ein großer Ausbruch des Fiebers beobachtet werden. Die Übertragung kann von kranken Menschen durch Körperflüssigkeiten, durch Tiere und sogar von verunreinigten Gegenständen erfolgen. In aller Regel sind die ersten Symptome mit einer starken Grippe vergleichbar: Fieber über 38,5 Grad mit Übelkeit, oft Durchfällen, Gliederschmerzen und Muskelkrämpfen.
Wie gefährlich ist eine Erkrankung?
Das Ebolafieber verläuft oft tödlich. Je nach genauer Virusart liegt die Sterblichkeit der betroffenen Patienten bei 25 bis 90 Prozent. Bei einer Studie im Staatskrankenhaus in Sierra Leone wurde festgestellt, dass bei den Patienten, die an Ebola verstarben, zwischen Auftreten der ersten Beschwerden und dem Tod nur rund zehn Tage lagen. Der Virus an sich kann nicht von Medikamenten bekämpft werden, in den Krankenhäusern wird lediglich versucht, einen guten Allgemeinzustand der Patienten zu bewahren, um die Krankheit überstehen zu können. Ende 2016 wurde erstmals von der Weltgesundheitsorganisation WHO ein Impfstoff als wirksam und klinisch abschließend getestet angesehen.
Gab es auch in Deutschland Fälle?
Deutschland war vom letzten großen Ebolafieber-Ausbruch nicht betroffen. Es sind keine Fälle in Deutschland aufgetreten. Auch keiner der deutschen Helfer, die zur Bekämpfung der Epidemie in Westafrika im Einsatz waren, hat sich mit dem Virus infiziert. Gegenwärtig ist das Risiko laut "Robert-Koch-Institut", dass die Krankheit aus dem Ausbruchsgebiet nach Deutschland gelangt, zu vernachlässigen. Auch wären die deutschen Krankenhäuser gut ausgerüstet: In Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Leipzig, München und Stuttgart befinden sich technisch hoch ausgestattete Sonderisolierstationen für hochinfektiöse Patienten.
Wie schlimm war die letzte Epidemie?
Im Februar 2014 brach die bis dato schlimmste Ebola-Epidemie seit Beginn der Aufzeichnungen in Westafrika aus. Nach Angaben der WHO erkrankten im Verlauf der Epidemie 28.639 Menschen, von denen 11.316 starben. Anfang 2016 wurde die Epidemie offiziell als beendet erklärt. Zunächst traten erste Fälle in Sierra Leone und Liberia, später auch in den angrenzenden Ländern Nigeria, Senegal und Mali auf. Die Schwere des Epidemieverlaufs wurde primär auf das erstmalige Auftreten der Krankheit in diesem Teil des Kontinents zurückgeführt.
Ist die Gefahr gebannt?
Nein, auch trotz der mittlerweile möglichen Impfung, die nicht flächendeckend eingesetzt wird, kann es jederzeit wieder zu einem Ausbruch kommen. Aber: Wie bereits erwähnt, gibt es in Deutschland laut "Robert-Koch-Institut" nur ein minimales Restrisiko für eine Infektion. Ebola trete in Deutschland natürlicherweise nicht auf und die Erfahrung habe gezeigt, dass auch das Risiko der Einreise eines Ebolavirus-Infizierten nach Deutschland selbst dann sehr gering ist, wenn afrikanische Großstädte mit internationalen Flugverbindungen von einem Ausbruch betroffen sind. 2014/15 haben nur ganz vereinzelt Personen mit einer Ebolavirus-Infektion die betroffenen westafrikanischen Länder mit dem Flugzeug verlassen können. So kam es in den USA zu drei Fällen, in Spanien zu zwei und in Großbritannien zu einem Fall.