Sind Sie ohne Klaas braver, Joko Winterscheidt?

Mit seiner neuen Samstagabend-Show "Beginner gegen Gewinner" bringt Joko Winterscheidt eine Sendung für die ganze Familie auf den Bildschirm. Ob er ohne Klaas Heufer-Umlauf an seiner Seite einfach braver ist und wie es sich vor der Kamera ohne seinen Co-Moderatoren anfühlt, erzählt er im Interview.
Nach dem Aus von "Circus Halligalli" gehen Joko Winterscheidt (38) und Klaas Heufer-Umlauf (34) eigene Wege - zumindest vor der Kamera. Winterscheidt erfüllt sich bei dieser Gelegenheit gleich einen Traum und bringt ab dem 28. Oktober mit "Beginner gegen Gewinner" (um 20:15 Uhr auf ProSieben) eine große Samstagabend-Show für die ganze Familie ins Fernsehen.
Die Regeln sind simpel: Kandidaten treten gegen Profi-Sportler an, darunter Tischtennis-Star Timo Boll, Fußballer Arne Friedrich und Torwart Timo Hildebrand. Die Profis bekommen ein Handicap verpasst, auf das ein Promi-Panel - bestehend aus Elyas M'Barek, Matthias Opdenhövel und Nico Rosberg - Geld setzt, um das die Kandidaten spielen. Und auch Joko selbst geht in den Wettkampf. Warum er das macht und wie nahe er Klaas noch steht, erzählte er spot on news im Interview.
Die Idee zu "Beginner gegen Gewinner" stammt aus "Die beste Show der Welt". Sehen wir also nun tatsächlich die beste Show der Welt?
Joko Winterscheidt: Beste Show der Welt darf sich nur die Show nennen, die an dem Abend auch gewinnt, und "Dabei sein ist teuer", wie es damals noch hieß, hat ja leider nicht gewonnen. Wobei ich als vierfacher "Die beste Show der Welt"-Gewinner ein exorbitantes Portfolio habe. Aber es ist durchaus ein Konzept, an dem wir und auch die Zuschauer Spaß hatten und bei dem man gemerkt hat, dass wir es mit ein bisschen Feintuning auch auf einen ganzen Samstagabend legen können. Ich bin gespannt, wie es performen wird, weil es eine Show für die ganze Familie ist, was bei uns jetzt auch nicht alltäglich ist. Ich glaube, "Das Duell um die Welt" schauen sich eher die Kids an, und wenn die Eltern mal reingucken, halten sie uns für verrückt.
War es Ihre Idee, selbst gegen einen Profi anzutreten?
Winterscheidt: Nein, tatsächlich hätte ich mir gewünscht, das nicht machen zu müssen! Ich habe jahrelang Wettkämpfe gemacht und wollte nicht wieder in diese Schiene gehen. Aber irgendwann habe ich das nicht mehr wegbekommen (lacht). Das Team meinte: "Du bist doch Motorsport-Fan, wir haben Nico Hülkenberg bekommen, der würde gegen dich ein Rennen fahren." In dem Moment hatten sie mich dann leider. Es war also von meiner Seite nicht geplant, dass ich mich aktiv an einem Wettkampf beteilige. Aber es macht auch wahnsinnig Bock. Es hat mich die Sendung nochmal ein bisschen besser aus Sicht der Hobbysportler verstehen lassen. Man ist einfach bis in die Fingerspitzen motiviert, wenn man gegen einen Profi antritt.
Das Handicap macht es doch sicher leichter.
Winterscheidt: Man weiß aber nicht, ob das Handicap, das man auswählt, gut oder schlecht war - das merkt man erst in dem Moment, wo der Wettkampf stattfindet. Wie Timo Boll zum Beispiel aus sechs Metern Entfernung zur Tischtennisplatte mit der Bratpfanne einen Ball retourniert, ist ein Bild, das ich nie vergessen werde.
Anfang des Jahres haben Sie die Promi-Dart-WM moderiert und jetzt eine Show für die ganze Familie - sind Sie ohne Klaas ein bisschen braver?
Winterscheidt: Braver würde ich nicht sagen. Aber ich glaube, man hat bei "Circus HalliGalli" schon gesehen, dass er eher derjenige ist, der sich auf dem Late-Night-Gebiet wohlfühlt und ich der bin, der den Show-Moment mag. Da ist es nur logisch, dass man sich auch in diese Richtungen aufteilt.
Warum reizt Sie vor allem das?
Winterscheidt: Ich bin mit Sendungen wie "Wetten, dass..?" großgeworden. Das sind Shows, wegen denen man Samstagabend vor dem Fernseher saß und der Grund, warum ich Fernsehen mag. Da werden Träume für mich wahr, wenn ich im Studio stehen darf und eine Samstagabend-Show moderieren darf.
Wie fühlt es sich an, ohne Klaas im TV unterwegs zu sein?
Winterscheidt: Tatsächlich sieht es nur nach außen so aus, als hätten wir nichts mehr miteinander zu tun. Aber wir sehen uns jeden Tag, weil wir eine gemeinsame Firma haben, mit der wir diese Shows für ProSieben produzieren. Die einzige wirkliche Veränderung ist, dass ich alleine auf der Bühne stehe. Und natürlich ist es ein anderes Gefühl, das nach so vielen Jahren wieder ganz alleine zu machen und alleine die Verantwortung zu tragen. Und es ist ein anderes Miteinander aufgrund dessen, dass ich vor der Sendung mit Klaas nur telefoniere, anstatt dass er mit mir auf der Bühne steht.
Also sind Sie weiterhin ein Duo?
Winterscheidt: Wir sind mehr im Miteinander denn je. Es macht natürlich auch Spaß, nach wie vor so eng miteinander zu sein. Wir kennen uns in- und auswendig. Klaas kann mir Ratschläge geben, die mir kein anderer geben kann, weil er mich ganz anders sieht und liest, und genauso mache ich es bei ihm. Ich muss also jeden enttäuschen, der gedacht hat: Endlich sind die beiden weg. Noch lange nicht, meine Damen und Herren, noch lange nicht!