Mehr Autos, mehr Sanierung, mehr Kohle
Die Brennerautobahn AG (Autostrada del Brennero S.p.A.) hat die Geschäftszahlen für das Jahr 2024 veröffentlicht und einen Gewinn von fast 100 Millionen Euro verzeichnet. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss genehmigt.
Das Unternehmen verzeichnet eine insgesamt positive Entwicklung, insbesondere bei Umsatz und Gewinn. Nach Angaben des Unternehmens ist das positive Jahresergebnis auf eine stabile Verkehrslage, eine effiziente Verwaltung sowie gezielte Investitionen zurückzuführen. Der Vorstandsvorsitzende Diego Cattoni zeigte sich mit den Resultaten zufrieden und betonte, dass alle wesentlichen Kennzahlen im Jahr 2024 weiter verbessert werden konnten. Besonders hervorgehoben wurde der Anstieg beim Nettogewinn sowie ein Zuwachs bei den Erträgen im Finanz- und Servicebereich.
Ein wesentliches Element für die solide Bilanz war das konstante Verkehrsaufkommen. Im Jahresverlauf legten die Fahrzeuge auf der Strecke zwischen Brenner und Modena insgesamt 5,28 Milliarden Kilometer zurück. Dies entspricht einer durchschnittlichen Verkehrsbelastung von knapp 46.000 Fahrzeugen pro Tag – ein leichter Anstieg von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Hauptkennzahlen im Überblick:
- Umsatz: 405,5 Millionen Euro
- Nettogewinn: 97,92 Millionen Euro (+22,35 %)
- Gesamtproduktionswert: 424,2 Millionen Euro
- Tägliche Fahrzeugzahl: rund 46.000 Fahrzeuge
- Gesamtkilometerleistung: 5,28 Milliarden Kilometer
- Finanzerträge: 35,68 Millionen Euro (+12,13 %)
- Erträge aus Servicestationen: 23,1 Millionen Euro (+6,03 %)
- Gesamtaufwand für Investitionen und Instandhaltung: 125,2 Millionen Euro
Auch die Ausgaben für Wartung und Ausbau der Infrastruktur fielen 2024 deutlich ins Gewicht. Insgesamt investierte die Gesellschaft 125,2 Millionen Euro in Erhalt und Weiterentwicklung der Autobahn. Davon entfielen 74,6 Millionen Euro auf Instandhaltungsmaßnahmen. Größte Einzelposten waren die Erneuerung der Fahrbahndecke (26,9 Millionen Euro), Arbeiten an Brücken und Tunneln (11,6 Millionen Euro), Maßnahmen zur Verbesserung der Beschilderung und Schutzvorrichtungen (7,7 Millionen Euro) sowie die Modernisierung technischer Anlagen (7,5 Millionen Euro).
Die Investitionen beliefen sich auf 50,6 Millionen Euro. Rund drei Viertel dieser Summe wurden laut Unternehmen in Innovationsprojekte gesteckt. Dazu zählen unter anderem die Fertigstellung eines neuen Brückenbauwerks bei der Station Ala Avio sowie der Bau von vier Verteilzentren für grünen Wasserstoff, die perspektivisch zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen sollen.
Nächste Konzession für 50 Jahre steht an
Auch im Hinblick auf Verkehrssicherheit konnte die Brennerautobahn erneut positive Zahlen vorlegen. Der sogenannte TIG-Wert (Gesamtunfallrate) lag im Jahr 2024 bei 15,97 und damit weiterhin deutlich unter dem nationalen Durchschnitt von 27 (Stand 2023). In einem Zeitraum von zehn Jahren wurde die Unfallrate um insgesamt 15,9 Prozent reduziert, seit Ende der 1990er-Jahre sogar um über zwei Drittel (67,2 %).
Ein bedeutender Ausblick für das Unternehmen ist die bevorstehende Ausschreibung für die neue Konzession über 50 Jahre. Diese stellt einen zentralen Meilenstein für die Zukunft der Brennerautobahn dar. Die Autobrennero AG hat hierzu eine Projektfinanzierung in Form eines Public-Private-Partnership-Modells beim italienischen Verkehrsministerium eingereicht, das in den Entwurf der Ausschreibung aufgenommen wurde.
Die Brennerautobahn verbindet Modena in der Po-Ebene mit dem Brennerpass und stellt eine der wichtigsten Nord-Süd-Achsen im europäischen Transitverkehr dar. Neben ihrer wirtschaftlichen Bedeutung ist sie für den internationalen Personen- und Güterverkehr unverzichtbar.
In der Fotoshow zeigen wir Ihnen die Sanierung der Lueg-Brücke.