Audi A3 Sportback 2.0 TFSI, Opel Astra 2.0 Turbo
Mit flottem Design, agilem Handling und 200 Turbo-PS stürmt
der Audi A3 Sportback 2.0 TFSI in die Kompaktklasse. Doch ein
vergleichbares Paket gibt es auch beim Opel Astra 2.0 Turbo – für
6000 Euro weniger. Ein unmoralisches Angebot?
Mag sein, dass der Einser mehr Fahrspaß in die Golf-Klasse bringt. Unstrittig auch, dass schon in Kürze stärkere Motoren als die derzeit verfügbaren Vierzylinder (115 bis 163 PS) das Potenzial des Hecktrieblers weiter ausloten. Doch trotz aller Freude über den frischen Neuzugang: Nicht nur bei BMW werden Kompaktwagen gebaut, bei denen die Freude am Fahren zur Grundausstattung gehört. Bei Audi beispielsweise, wo man die Münchner Offen-sive mit dem angriffslustig dreinschauenden A3 Sportback kontert. Der ist zwar nichts anderes als ein Viertürer mit eigenem Gesicht und etwas mehr Kofferraum, aber keinesfalls ein rein nutzwertiger Langweiler. Und dass der Sport nicht nur im Namen, sondern auch in den Genen steckt, zeigt schon die bis zum 3,2-Liter-V6 reichende Motorenpalette, die um einen aufgeladenen Zweiliter mit 200 PS ergänzt wird. Wer freilich auf günstigere Preise als beim teuren Rivalen hofft, sieht sich angesichts fast identischer Tarife ernüchtert. Die dicken Muskeln und die zwangsweise eingebauten Zutaten des Ambition-Paketes (Alufelgen, Sportfahrwerk und -sitze, Nebelscheinwerfer und kleinere Extras) treiben den Grundpreis des nur mit DSG-Getriebe lieferbaren 2.0 TFSI-Fronttrieblers auf stolze 29 000 Euro, wobei die üblichen Annehmlichkeiten weitere Aufschläge nach sich ziehen. Auch die Quattro-Version mit Sechsgang-Schaltgetriebe (plus 50 Euro) ist da keine Alternative. Eher schon der Opel Astra 2.0 Turbo, der den ersten Etappensieg bereits in der Tasche hat, bevor er einen einzigen Kilometer gefahren ist. Gleiche Leistung, gleiches Format, aber glatte 6000 Euro billiger – und das bei besserer Ausstattung. Anders gesagt: Einen netten Zweitwagen oder den Sprit für 60 000 Kilometer gibt es gratis dazu – selbst für Leute, die nicht jeden Cent zwei Mal umdrehen müssen, eine Überlegung wert. Denn abgesehen von Image und ästhetischen Erwägungen fällt es schwer, beim Audi auf Anhieb einen entsprechenden Mehrwert zu entdecken.