Zehner-Potenz

In der Formel 1 neigt sich die Zeit der Zehnzylinder-Triebwerke ihrem Ende zu. Im Straßensport sind die Top Ten beliebter denn je. Zum sport auto-Vergleich traten drei Kontrahenten der 500-PS-Klasse an
RUNDENZEIT KLEINER KURS HOCKENHEIM
Dass der kompromisslos sportliche Lamborghini Gallardo in Hockenheim die Pace setzt, vermag nicht wirklich zu verblüffen. Wartet der allradgetriebene Italiener mit dem keilförmigen Design doch mit einem denkbar neutralen Fahrverhalten und einer bestechenden Traktion auf.
Überraschender mutet da das enge Kopf-an-Kopf-Rennen des BMW M6 mit der Dodge Viper SRT-10 an: Trotz oder vielleicht auch gerade wegen seiner narrensicheren Fahrwerksabstimmung kann der gewichtige Bayer mit dem sehr aggressiv ans Werk gehenden Ami mithalten.
AUF DEN PUNKT GEBRACHT
Welcher der drei V10-Sportler für wen der Richtige ist, hängt primär von drei Faktoren ab: dem gewünschten Einsatzzweck, dem individuellen Anspruch und – last but not least – der finanziellen Ausstattung. Wer ein reinrassiges Sportgerät sucht, nicht auf den Euro schauen muss und auf Kofferraumvolumen verzichten kann, dem sei mit dem Lamborghini Gallardo der Testsieger des vorliegenden Vergleichs ans Herz gelegt. Der Allradler ist nicht nur formal das aufregendste Auto, er hält auch fahrdynamisch, was sein extrovertierter Auftritt verspricht.
Wer zumeist auf langen Strecken unterwegs ist, den gelegentlichen Abstecher auf die Rennstrecke dennoch nicht gänzlich aus den Augen verlieren will und eine Schwäche für modernste Motoren- und Getriebetechnik hat, kommt am BMW M6 nicht vorbei. Wären da nicht der hohe Verbrauch und der mit gerade einmal 70 Liter Volumen lächerlich kleine Tank – der Bayer wäre der perfekte GT.
Die Dodge Viper SRT-10 hingegen ist schon fast ein Fall für Retroklassiker. Mit allerlei sportlichen Qualitäten – gewiss. Aber auch mit einem sehr eigenwilligen, sperrigen Charakter. Amerikanisches Urgestein eben.