Wofür wir Stratos, Delta und Fulvia lieben

Der 037 war 1983 das letzte nicht-allradgetriebene Auto, das eine Rallye-Weltmeisterschaft gewinnen konnte.
Lancia baute Rallyesieger, Innovationen und Schönheiten in Serie. Ab Mai 2025 soll der Ypsilon die Werte der Marke auf die Straße bringen – mit Stellantis-Technik, Elektroantrieb und Recycling-Samt.
Wie lange kann eine Marke mit einem einzigen Modell überleben? Lancia baut seit Jahren den Ypsilon, der Kleinwagen verkauft sich vor allem auf dem Heimatmarkt Italien. Der neue Ypsilon teilt sich als reine Elektroversion und mit Hybridbenziner die Technik mit den Stellantis-Konzerngeschwistern Opel Corsa und Peugeot 208. Vor allem das Interieur soll den eigenständigen Stil der Marke zeigen. Ab Mai 2025 soll der Kleinwagen auf dem deutschen Markt starten.
Lancia-Innovationen: selbsttragende Karosserie, V6-Motor
Die Marke Lancia stand seit ihrer Gründung im Jahr 1906 nicht nur für eigenständiges Design, sondern auch für eigenständige Technik. Manche Lösungen waren sogar ziemlich eigensinnig, wie zum Beispiel der empfindliche Boxermotor im Gamma der 1980er-Jahre oder das spektakuläre Armaturenbrett in der eigentlich ziemlich konservativ gestalten Limousine Trevi.
Mit der ersten selbsttragenden Karosserie (Lambda, 1923) und dem ersten V6-Motor in Serie (Aurelia, 1950) hinterließ Lancia Spuren in der Automobilgeschichte. Das raumsparende Prinzip engwinkliger V-Motoren, wie es etwa in der Fulvia zu finden ist, übernahm später Volkswagen für seine VR- und W-Motorenfamilie.
Keine andere Automarke wurde so oft Rallye-Weltmeister
Auf den Rallyepisten dieser Welt siegte der italienische Autohersteller in Serie: Stratos, 037 und Delta holten zehn Konstrukteurs-Weltmeisterschaften nach Turin. Keine andere Automarke wurde bisher häufiger Rallye-Weltmeister.
Auf das Konto von Lancia geht auch der letzte Sieg eines nicht-allradgetriebenen Autos bei einer Rallye-WM: Es war der 037, das 37. Projekt von Abarth. Die flache, kantige Karosserie und die markante Front des Rallye 037 gehören zum Designinventar der Marke – Elemente daraus sollen bei künftigen Modellen zu sehen sein.
Unvergessen für Kinder der 1980er-Jahre sind die Seriensiege des Delta Integrale auf den Rallyepisten dieser Welt. Der von Giugiaro gestaltete Kompakte war mit breiten Backen, Turbomotor und Allradantrieb das Auto, das es in der Rallye-Weltmeisterschaft der 1980er-Jahre zu schlagen galt. Für die Homologation baute Lancia das Serienmodell des Integrale in mehreren Evolutionsstufen – Sammler bezahlen für dieses Auto heute teilweise sechsstellige Summen.