Ferienhotels vor 25 Jahren: Der Traum von 70 Euro pro Nacht
Leading Hotels, Small Leading Hotels, Relais & Châteaux, Relais du Silence, Wanderhotels, Designhotels, Spa-Hotels... Vereinigungs-Manie in der Hotellerie. Die Mitglieder versprechen sich Image und bessere Vermarktung. Vor 25 Jahren allerdings tat sich eine Gruppe aus purer Not zusammen.
"Die Ferienhotellerie stand unter erheblichem Druck. Uns war klar, dass wir ohne aus der Masse herauszuragen nur schwer wirtschaftlich überleben würden. Das betraf allen voran die Betriebe, die in touristischem Niemandsland liegen," erinnert sich Franz Pirktl vom Schwarz Alpenresort in Mieming/Tirol zum Jubiläum an das Gründungsjahr 1992. Sich damals Best Alpine Wellness Hotels zu nennen, als die Begriffe Spa und Gesundheit noch lange nicht so inflationär missbraucht wurden wie heute, war eine kluge Entscheidung.
Eine allerdings, die auch für Irritationen sorgte. "Als wir uns als Wellnesshotel Alpenrose am Telefon gemeldet haben, mussten unsere Mitarbeiterinnen zunächst erklären, was damit eigentlich gemeint war", erzählt Besitzer Wolfgang Kostenzer.
Die Rettung nahte bei 1.000 Schilling
Auch die Erwartungen der Gruppe von 18 Betrieben, alle ausschließlich familiengeführt, waren sehr bescheiden. Pirktl: "Wir dachten damals: Wenn wir einmal 1.000 Schilling - das wären heute 70 Euro - pro Person und Nacht verlangen könnten, dann hätten wir es geschafft. Dabei haben wir damals daran selbst kaum geglaubt".
Längst bewegen sich die Zimmerpreise in ganz anderen Sphären, aus den einstigen Ferienhotels sind international bekannte Vier- und Fünf-Sterne S-Hotels geworden. Mit vier Sternen S wirbt zum Beispiel das Post Lermoos in Tirol, zu letzterer Luxus-Kategorie gehören etwa das Alpenpalace in St. Johann/Südtirol oder das Astoria in Seefeld/Tirol. Und auch die Alpenrose von Gründungsmitglied Wolfgang Kostenzer muss seine fünf Sterne nicht mehr erklären. Weitere Informationen: www.wellnesshotel.com